Drama um Medaillenhoffnung Weißenberg verletzt sich unmittelbar vor erstem Olympia-Start schwer
08.08.2024, 11:20 Uhr
Sophie Weißenberg brach in Tränen aus.
(Foto: dpa)
Bitteres Olympia-Aus für Sophie Weißenberg: Die Siebenkämpferin verletzt sich unmittelbar vor Beginn des Wettkampfs und kann nicht mit um die Platzierungen kämpfen. Während der Vorbereitung auf die erste Disziplin trat die Leverkusenerin in ein Hindernis und stürzte.
Noch bevor der Siebenkampf bei den Olympischen Spielen gestartet ist, erlebt Sophie Weißenberg eine sportliche Tragödie. Beim Warmmachen für die erste Disziplin, für den Hürdenlauf über 100 Meter, verletzt sich die 26-Jährige schwer an der Achillessehne. Beim lockeren Antippeln tritt sie in das Hindernis, kommt dann ins Straucheln und liegt schließlich auf der Bahn, krümmt sich vor Schmerzen und weint hemmungslos. Als eine der Ersten ist ihre geschockte Teamkollegin Carolin Schäfer bei ihr, die im Lauf danach antreten muss.
Was für ein Super-GAU für die Leverkusenerin, die in Paris zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen antrat. Alle die Trainingsmühen vergebens, ohne jede Wettkampfsekunde. Sie hat sich die Achillessehne im rechten Fuß gerissen und kann nicht mit um die Medaillen kämpfen. "Im Leben einer Sportlerin gibt es nichts Schlimmeres", sagte ARD-Experte Frank Busemann zu dem Drama. Nach wenigen Sekunden kümmert sich das medizinische Personal um die deutsche Athletin. Sie wird auf einen Rollstuhl gehoben und aus dem Stadion gefahren. Dabei hält sie sich die Hände vors Gesicht und weint immer weiter.
"Wir sind sehr, sehr traurig. Das ist für uns extrem tragisch, weil sie aus unserer Sicht vorn mitgespielt hätte. Sie war in einer sehr, sehr guten Form", sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner dem Sportinformationsdienst. Die Athletin werde noch am Donnerstag zurück nach Deutschland reisen, um bei einem Arzt vorstellig zu werden. Bundestrainer Jörg Roos werde sie dabei begleiten, damit sie in diesem "bitteren Moment nicht allein sein muss", sagte Bügner.
Die Karriere der 26-Jährigen ist geprägt von bitteren Momenten. Trotz eigentlich verpasster Qualifikationsnorm wollte sie der Deutsche Leichtathletik-Verband 2019 mit zur WM 2019 nehmen, doch wegen einer hartnäckigen Entzündung in der Ferse musste sie die Saison noch vor dem Großevent beenden. Drei Jahre später, bei der WM im amerikanischen Eugene musste sie nach drei ungültigen Versuchen im Weitsprung den Wettbewerb vorzeitig beenden. Ein Jahr später dann setzte sie ein Ausrufezeichen, wurde bei den Titelkämpfen in Budapest mit persönlicher Bestleistung von 6438 Siebte, 63 Punkte hinter dem Bronze-Rang.
Bei der EM in Rom hatte Weißenberg im Juni als Vorsichtsmaßnahme den Siebenkampf abgebrochen, um ihren Olympia-Traum nicht zu gefährden. Auch in Götzis im vergangenen Mai hatte sie den Wettkampf nach einem Strauchler über die Hürden nicht beenden können. Damit ist Deutschland lediglich mit einer Athletin im Siebenkampf vertreten: Die ehemalige Vize-Weltmeisterin Schäfer gibt in Frankreich ihre Abschiedsvorstellung. Nach Olympia beendet die 32 Jahre alte Frankfurterin ihre Karriere.
Quelle: ntv.de, tno/sid