Held der deutschen Turner Toba kann nicht weitermachen
07.08.2016, 16:22 Uhr
Nach der Aufopferung die Enttäuschung: Teamkollege Lukas Dauser (l.) tröstet Andras Toba.
(Foto: imago/Moritz Müller)
Weil er trotz schwerer Schmerzen nicht aufgibt und mit Kreuzbandriss weiter turnt, schaffen es die deutschen Turner ins Mannschaftsfinale. Doch Andreas Tobas Verletzung ist zu schwer, als dass er selbst mitturnen könnte.
Der schwer am Knie verletzte deutsche Turner Andreas Toba wird bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro keinen weiteren Wettkampf absolvieren. Das teilten der Deutsche Turner-Bund und der Deutsche Olympische Sportbund mit. "Er wird definitiv nicht turnen können. Das ist medizinisch nicht zu verantworten", sagte Delegationsleiter Sven Karg. Nach der MRT-Untersuchung stellte sich heraus, dass sich der deutsche Meister bei seinem schweren Sturz am Boden eine komplexe Knieverletzung unter anderem mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes und einer Verletzung des Innenmeniskus zugezogen hat.
Toba hatte in der Qualifikation am Samstag nach der schweren Knieverletzung am Boden auch am Pauschenpferd weitergeturnt und wurde mit der besten deutschen Teilwertung am Seitpferd belohnt, bevor er doch aufhören musste. Die deutsche Mannschaft zog ins Finale ein. Die 8000 Zuschauer honorierten Tobas Einsatz mit Applaus und stehenden Ovationen. Auch Hambüchen zeigte sich beeindruckt. Trotz der Verletzung hatte der deutsche Mehrkampfmeister Toba auf einen weiteren Start gehofft.
Immerhin kann Toba 20 Stunden nach seiner schweren Verletzung schon wieder scherzen: "Mir geht's soweit ganz gut! Meinem Knie geht's Dank der Betreuung von unserer Medizinabteilung ganz gut! Es wird sich sehr gut um mich gekümmert und es fehlt mir echt an gar nichts, naja...außer das eine Kreuzband...", schrieb der 25-Jährige auf der DTB-Facebookseite.
"Mein Traum bei den Olympischen Spielen in Rio an den Start zu gehen, habe ich mir teilweise erfüllt, nach der Landung am Boden ist eine Welt für mich zusammengebrochen! Es tut weh... Mein Herz blutet und es hört nicht auf!", fügte er hinzu. Er sei stolz auf seine Teamgefährten, die ihn gut umsorgen und ihm sogar das Essen bringen. "Ich bin echt stolz auf diese Mannschaft und freue mich morgen, leider nur als Zuschauer, die Jungs durchzuschreien!", meinte Toba.
Quelle: ntv.de, mbo/sba/SID/dpa