Keine Chance nach Kneipentour Van Gelder kämpft verzweifelt um Olympia
10.08.2016, 21:01 Uhr
"Herr der Ringe": Yuri van Gelder.
(Foto: imago/Schreyer)
Nach einer Kneipentour in Rio wird der niederländische Turner Yuri van Gelder nach Hause geschickt. Zwar will der "Herr der Ringe" per Einstweiliger Anordnung doch noch bei Olympia in Rio de Janeiro turnen. Doch das gar nicht mehr möglich.
Spitzen-Turner Yuri van Gelder unternimmt nach dem Rauswurf aus dem Olympia-Team der Niederlande den ebenso verzweifelten wie chancenlosen Versuch, per Gerichtsbeschluss in das Ringe-Finale der Olympischen Spiele in Rio zurückkehren. Sein Rechtsanwalt Cor Hellingman teilte in Amsterdam mit, er berate van Gelder über "Schritte, die eine Teilnahme am Finale möglich machen". Das ist jedoch gar nicht möglich.
Der niederländische Sportbund NOCNSF habe den Turner für das Ringe-Finale abgemeldet, sagte ein Sprecher des Weltturnverbandes Fig. "Nach der Satzung ist danach eine Rückkehr in das Finale nicht möglich. Das ist endgültig", hieß es von der Fig. Als Nachrücker ist bereits der Ukrainer Igor Radiwilow ins Finalfeld aufgenommen worden. Van Gelder war nach einer nächtlichen Alkoholtour außerhalb des olympischen Dorfes von der Teamleitung nach Hause geschickt worden und am Dienstag wieder in Amsterdam eingetroffen.
Ein Sprecher des Gerichts in Arnheim bestätigte, dass van Gelder eine Einstweilige Anordnung beantragt habe, über die am Freitagvormittag beraten werde. Ziel sei es, die Teilnahme am Finale am kommenden Montag zu erzwingen. Ob am Freitag bereits entschieden wird, war zunächst noch unklar. Anwalt Hellingman sagte, van Gelder - der wegen seiner Paradedisziplin in den Medien auch als "Herr der Ringe" apostrophiert wird, werde sich vorerst nicht zu der Angelegenheit äußern. Er wolle sich jetzt "vollständig auf seine Möglichkeiten konzentrieren" und nicht mit Medien sprechen. 2009 war van Gelder bei einer Dopingkontrolle des Kokainmissbrauchs überführt und nach reumütigen Eingeständnissen für ein Jahr gesperrt worden. 2010 verzichtete er auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Rotterdam, in London 2012 fehlte er als überführter Ex-Doper bei Olympia.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa