Duell auf der Rumpelpiste Vonn im Training vor Riesch
16.02.2010, 00:10 UhrIm Prolog des mit Spannung erwarteten Alpin-Duells zwischen Skirennläuferin Maria Riesch und ihrer US-Rivalin und Freundin Lindsey Vonn setzt sich die Weltcupführende aus den USA durch. Im ersten Abfahrtstraining liegt Vonn vor allen Konkurrentinnen.
Maria Riesch hat das erste Olympia-Duell mit ihrer größten Konkurrentin Lindsey Vonn (USA) verloren. Die Skirennläuferin fuhr beim zweigeteilten ersten Training für die Abfahrt am Mittwoch weit hinter den Besten her, während Vonn im ersten Abschnitt die Schnellste war und auch in der Addition die beste Zeit erzielte.
Vonn benötigte bei schwierigsten Verhältnissen auf Franz's Run für die Fahrt bis zum Slalomstart 1:30,75 Minuten und war damit trotz ihrer Schienbein- und Schuhrandprellung 1,79 Sekunden schneller als Riesch auf Rang 17. Im zweiten, sehr kurzen Teil bis zum Ziel belegte Vonn in 18,52 Sekunden nur Rang 20, Riesch war als 23. nur 0,03 Sekunden langsamer. Bestzeit in diesem Part fuhr die siebenmalige Weltmeisterin Anja Pärson (Schweden) in 17,79 Sekunden.
In der Addition lag Vonn in 1:49,27 Minuten knapp vor ihrer Teamkollegin Julia Mancuso (1:49,30), Rieschs Rückstand auf Rang elf betrug 1,82 Sekunden. "Die Piste ist von oben bis unten eine einzige Rumpelkiste, darauf habe ich mich einfach nicht wohl gefühlt. Aber das Ergebnis macht mich nicht nervös. Dass Lindsey gut ist, habe ich erwartet", sagte Riesch, die nicht als Trainingsweltmeisterin gilt.
Schnell mit Schmerzmitteln
Vonn, nach Siegen in fünf von sechs Weltcup-Abfahrten dieses Winters Topfavoritin, hat ihre Verletzung eigenen Angaben zufolge weiterhin nicht auskuriert. Bevor sie auf den Kurs ging, hatte sie starke Schmerzmittel eingenommenn. "Eine schlechtere Strecke für mein Schienbein kann ich mir gar nicht vorstellen. Der Kurs ist so wellig. Ich war förmlich geschockt", meinte die 25-Jährige.
Gina Stechert legte zumindest im ersten Teil eine gute Leistung hin und hatte dort nur 0,54 Sekunden Rückstand auf Vonn. Die Oberstdorferin ließ bei ihrer Fahrt jedoch einige Tore aus. "Ich habe meine eigene Linie gewählt", meinte Stechert, "daher darf man sich von dieser Zeit nicht blenden lassen."
Das Frauen-Training auf dem Franz's Run fand parallel zur überraschend von Didier Defago gewonnenen Männer-Abfahrt auf dem benachbarten Dave Murrays Course statt und musste daher aufgeteilt werden. Wegen der Wetterkapriolen in Whistler hatte bislang kein Trainingslauf stattfinden können. Dieser ist Voraussetzung für ein Rennen. Für den Mittwoch ist die Abfahrt geplant, für den Donnerstag die vom Sonntag verschobene Super-Kombination.
Quelle: ntv.de, sid/dpa