So läuft der siebte Olympia-Tag Was wird aus Mikaela Shiffrin?
10.02.2022, 21:42 Uhr
Bislang sind die Spiele für Shiffrin eine einzige Enttäuschung.
(Foto: imago images/Xinhua)
Die alpinen Skisportlerinnen starten am siebten Tag der Winterspiele in ihren dritten Wettbewerb. Nach Riesenslalom und Slalom steht nun der Super-G an. Für Mikaela Shiffrin bietet sich die Chance, zwei Enttäuschungen zu korrigieren. Was am Freitag sonst noch los ist? Das Wichtigste im Überblick.
Ski Alpin: Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin ist bisher die tragische Figur dieser Olympischen Spiele. Sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom war für den Superstar auf Skiern nach wenigen Schluss. Statt Doppel-Gold gab es Doppel-Frust. Und jede Menge Fragezeichen. Die 26-Jährige selbst sagte, dass sie nun "fast alles" in Frage stellen müsse. Offenbar nicht infrage steht ein Start im Super-G an diesem Freitag (4 Uhr, im Liveticker bei ntv.de), wie das US-Skiteam ankündigt. Aber dennoch wird die Dominatorin der vergangenen Jahre immer mehr zum Rätsel. Eine Sprecherin der Equipe sagte nämlich auch einen Satz, der Raum zur Interpretation lässt. Shiffrin werde "in absehbarer Zukunft" keine weiteren Medientermine mehr wahrnehmen und sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Ob das bereits Auswirkungen auf weitere Starts in Peking hat? Unklar? Aus deutscher Sicht ist der Super-G übrigens überschaubar spannend. Zwar ist Kira Weidle am Start, sie ist in der Abfahrt aber deutlich stärker einzuschätzen. Gibt es sonst noch was? Aber ja, Sofia Goggia, die wilde Italienerin wird nach ihrem Horrorsturz zuletzt auf den Start verzichten, der Speedstar konzentriert sich auf die Abfahrt.
Biathlon: Denise Herrmann hat die Ehre der deutschen Biathletinnen bereits gerettet. Ihr Triumph über 15 Kilometer war eine Sensation. Nicht, weil Herrmann keine gute Biathletin wäre - das Gegenteil ist der Fall - aber ihre Form in diesem olympischen Winter war alles andere als gut. Ob und was dieser Coup freisetzt? Womöglich befreit er nicht nur die neue Olympiasiegerin vom Druck der Erwartungen, sondern auch den Rest des Teams. So will auch Vanessa Voigt, der im Einzel nur 1,3 Sekunden zu Bronze fehlten, an diese starke Leistung anknüpfen. Im Sprint über 7,5 Kilometer ist der Kreis der Favoritinnen aber groß. Das sind die starken Norwegerinnen um Marte Olsbu Røiseland oder aber die Schwedinnen um die Öberg-Schwestern Hanna und Elvira. Los geht's um 10 Uhr unserer Zeit.
Skeleton: Auf seinem alten Schlitten, mit dem es wesentlich besser läuft, ist Christopher Grotheer zur Halbzeit klar auf Goldkurs. Der 29-Jährige vom BRC Thüringen hat nach zwei der vier Läufe schon 0,70 Sekunden Vorsprung vor dem Weltcup-Gesamtzweiten Axel Jungk vom BSC Oberbärenburg. Dritter ist der Chinese Yan Wengang. Seit die Sportart 2002 wieder zum olympischen Programm gehört, konnten deutsche Piloten noch keine Medaille gewinnen.
Snowboard: Shaun White hat den Halfpipe-Wettbewerb über viele Jahre beherrscht. Nun ist nach dem Finale Schluss für den Olympiasieger von 2006, 2010 und 2018, der zudem 2014 Vierter war. Ob die Drehungen und Schrauben des 35 Jahre alten Amerikaners in der Luft diesmal noch für eine weitere Medaille reichen, ist fraglich - Favoriten sind andere. Im Vorkampf war White Vierter. "Er kann immer noch ordentlich was raushauen", sagt der deutsche Final-Teilnehmer André Höflich.
Eisschnelllauf: Weiter, immer weiter. Die Einstellung, die Oliver Kahn beim FC Bayern vorlebte, hat Patrick Beckert verinnerlicht. Hohe Ansprüche an sich selbst zu haben, bis zur letzten Sekunde an den Sieg zu glauben, niemals aufzugeben. "Das", sagte der Erfurter, "prägt eigentlich meine ganze Sportkarriere." Im 10.000-Meter-Rennen (9 Uhr) hat Beckert seine größte Chance auf eine Top-Platzierung. Eine Medaillenchance besitze er "wenn, dann über die 10.000 Meter. Auch wenn ich nicht zu den drei Top-Favoriten zähle."Diese heißen Nils van der Poel (Schweden), Jorrit Bergsma (Niederlande) und Ted-Jan Bloemen (Kanada).
Skilanglauf: Teamchef Peter Schlickenrieder hat nach der Ein-Mann-Sprintbesetzung wieder das gesamte Langlauf-Quartett für die 15 Kilometer nominiert. Demnach gehen Lucas Bögl, Janosch Brugger, Jonas Dobler und Albert Kuchler bei dem Rennen (8 Uhr) an den Start. Dobler hatte beim Skiathlon noch ausgesetzt, weil er körperliche Probleme hatte. Es handelte sich nach Verbandsangaben um eine Vorsichtsmaßnahme. Für den 23 Jahre alten Kuchler, der erst in diesem Winter im Weltcup debütierte, ist es das erste Rennen bei Olympia. Als Favoriten gelten die Deutschen jedoch nicht, diese Rollen nehmen eher Alexander Bolschunow (Russisches Olympisches Komitee), Johannes Hoesflot Klaebo (Norwegen) und Iivo Niskanen (Finnland) ein.
Quelle: ntv.de, tno/tsi/dpa/sid