"So brutal ist manchmal der Sport" Windsurfer verpassen Medaillen

Toni Wilhelm surfte im letzten Rennen noch an der sicher geglaubten Medaille vorbei, ein Linksdreher hatte fatale Folgen.

Toni Wilhelm surfte im letzten Rennen noch an der sicher geglaubten Medaille vorbei, ein Linksdreher hatte fatale Folgen.

(Foto: AP)

Die deutschen Surfer müssen weiter auf ihre zweite Olympia-Medaille warten. Zwölf Jahre nach Silber in Sydney können Toni Wilhelm bei den Männern und Moana Delle im Frauen-Wettbewerb ihre glänzenden Ausgangspositionen nicht veredeln. Ihre Medaillenhoffnungen gehen in Weymouth baden.

Auf dem Weg ins Ziel, aber nicht aufs Podest: Moana Delle fehlten 22 Sekunden zur Medaille.

Auf dem Weg ins Ziel, aber nicht aufs Podest: Moana Delle fehlten 22 Sekunden zur Medaille.

(Foto: dapd)

Bronze sollte es werden, vielleicht sogar Silber, doch am Ende gingen die beiden deutschen Surfer Toni Wilhelm und Moana Delle bei den olympischen Regatten vor Weymouth leer aus. Wilhelm verpasste das sicher geglaubte Edelmetall durch einen neunten Platz im abschließenden Medaillenrennen und belegte in der Gesamtwertung des RS:X-Boards Platz vier. Der fünftplatzierten Moana Delle fehlten in der Endabrechnung 22 Sekunden auf Bronze und 25 Sekunden auf Silber. Damit drohen dem deutsche Segler-Team wie zuletzt 2004 in Athen medaillenlose Spiele.

"Ich bin natürlich tief enttäuscht, so dicht vor der Erfüllung eines langgehegten Traums zu scheitern, aber so brutal ist manchmal der Sport", sagte Wilhelm nach der Rückkehr in den Hafen von Weymouth.

Ein Linksdreher hatte den Windeinfallswinkel so ungünstig gemacht, dass Wilhelm nicht in Fahrt gekommen war. Der bis dahin viertplatzierte Pole Przemyslaw Miarczynski nutzte die Gunst der Stunde mit einem Traumstart und schnappte dem Deutschen Bronze vor der Nase weg. Der Niederländer Dorian van Rijsselberge war bereits vorzeitig Olympiasieger, die Silbermedaille ging an Nick Dempsey aus Großbritannien.

Delle pokert und verliert

Kaum besser verlief das Finale für die 23-jährige Moana Delle, die dennoch entspannt blieb. "Ich hatte gar keinen Druck, meine Erwartungen ja schon übertroffen." Als Einzige des Zehner-Feldes versuchte es Delle zunächst über die rechte Seite der Regattabahn, wo Tausende Fans ihren Favoriten tosenden Beifall spendeten. Doch der Plan ging nicht auf, die Deutsche rundete als Letzte die erste Tonne.

Bis auf Rang sechs führte die Aufholjagd, doch das war nach der knappen Ausgangsposition zu wenig. Olympiasiegerin wurde die Spanierin Marina Neira Alabau. Silber holte die Finnin Tuuli Petaja vor der Polin Zofia Noceti-Klepacka.

Quelle: ntv.de, sid

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