Überraschung bei der EM Griechen kegeln Russland raus

Sokratis Papastathopoulos im Zweikampf mit dem Russen Alan Dzagoyev.

Sokratis Papastathopoulos im Zweikampf mit dem Russen Alan Dzagoyev.

(Foto: AP)

Als Geheimtipp auf den Titel war Russland in die Fußball-Europameisterschaft gestartet. Doch schon nach der Vorrunde ist Schluss. Mit einer 0:1-Niederlage gegen Griechenland verabschiedet sich die Sbornaja nach Hause. Die Griechen könnten nun auf Deutschland treffen.

Die Defensivstrategen aus Griechenland haben Russlands Ballkünstler mit 1:0 (1:0) entzaubert und doch noch das EM-Viertelfinale erreicht. Mit dem ersten EM-Sieg seit dem überraschenden Triumph bei der Fußball-Endrunde 2004 sorgte die Mannschaft von Trainer Fernando Santos für die bisher größte Turnierüberraschung und schickte die Sbornaja auf die Heimreise.

Der griechische Kapitän Giorgos Karagounis kann es nicht fassen - sein Team steht im Viertelfinale, doch er darf nicht mitspielen.

Der griechische Kapitän Giorgos Karagounis kann es nicht fassen - sein Team steht im Viertelfinale, doch er darf nicht mitspielen.

(Foto: REUTERS)

Neben Hellas zog auch Tschechien nach einem 1:0 (0:0) gegen Co-Gastgeber Polen in die K.o.-Runde ein. Dort warten als mögliche Gegner Deutschland, Portugal, Dänemark oder die Niederlande. Diese Viertelfinals werden am Donnerstag und Freitag ausgetragen.

Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Parlamentswahl in Griechenland traf Rekordnationalspieler Georgios Karagounis (45.+2 Minute) vor 55.614 Zuschauern im Nationalstadion Warschau. Damit kassierte Russland nach 16 Spielen wieder eine Niederlage.

Santos ändert Startelf

Vor Anpfiff hatte es Befürchtungen vor erneuten Ausschreitungen gewaltbereiter Fußball-Fans gegeben. Bei hatte es 20 Verletzte gegeben. Tausende polnische Anhänger verfolgten in der Fan-Zone der Hauptstadt das entscheidende Spiel von Polen gegen Tschechien in Breslau. Zunächst war nichts von Ausschreitungen bekannt.

Alan Dzagoev kann es auch nicht fassen - sein Team muss die Heimreise antreten.

Alan Dzagoev kann es auch nicht fassen - sein Team muss die Heimreise antreten.

(Foto: dpa)

Trainer Fernando Santos reagierte auf die schwachen Auftritte seiner Mannschaft und änderte die Startformation auf vier Positionen. Unter anderen rückte der frühere Bundesligastürmer Theofanis Gekas nach seinem Treffer gegen Tschechien (1:2) in die Startelf. Bei Russland ersetzte Denis Gluschakow den wegen Magenproblemen ausgefallenen Konstantin Sirjanow.

Anders als in den ersten beiden EM-Partien war Griechenland von Beginn an hellwach. Nach einer Ecke von Kapitän Georgios Karagounis - neben Theodoros Zagorakis mit 120 Einsätzen Rekordspieler - prüfte Konstantinos Katsouranis (6.) Keeper Wjatscheslaw Malafejew. In dem offenen Schlagabtausch setzten die Russen ihre Kombinationsstärke dagegen. Andrej Arschawin (10.) und Alexander Kerschakow (13.) vergaben jedoch ihre Chancen.

Stückwerk in der Offensive

Die Partie verlor jedoch an Tempo. Die Griechen konzentrierten sich darauf, das Kreativspiel des Teams von Dick Advocaat zu unterbinden. Arschawin & Co. fanden keine Mittel gegen diese Defensive. Zur schmeichelhaften Halbzeitführung traf Karagounis (45.+2). Nach einem Fehler von Juri Schirkow beim Einwurf lief der Kapitän alleine auf Malafejew zu und nutzte das psychologische Moment.

Russlands Tempodribbler taten sich auch nach dem Wechsel schwer: Sie produzierten in der Offensive nur Stückwerk. Der EM-Sieger von 2004 blieb dagegen in der Verteidigung sattelfest. Bitter für Kapitän Karagounis: Seine zweite Gelbe bedeutete eine Matchsperre.

Die Griechen verengten weiter die Räume - Georgios Tzavellas (70.) sorgte mit seinem Kracher ans Lattenkreuz für Gefahr. Russland warf alles nach vorne, doch auch Dsagojew (84.) verpasste. Der eingewechselte Pawel Pogrebnjak (90.+2) vergab ebenfalls.

Quelle: ntv.de, Wolfgang Müller und Heinz Büse, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen