"Wir haben das schon drauf" Löw setzt auf frühe Tore
21.06.2012, 16:29 Uhr
Löw will sich auf dem Weg ins Halbfinale der EM nicht von den Griechen aufhalten lassen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bundestrainer Löw rechnet fest mit einem Sieg gegen Griechenland. Vor allem ein schnelles Spiel, das die Abwehrreihen des Gegeners auseinanderreißt, soll dafür sorgen. Personelle Veränderungen plant der Coach offenbar nicht. Und er gesteht im Interview mit n-tv zudem, dass er sich auf ein mögliches Elfmeterschießen bislang noch nicht vorbereitet hat.
Nationaltrainer Joachim Löw gibt seinen Spielern für das Viertelfinalduell gegen Griechenland eine simple Botschaft mit: bewegen, bewegen, bewegen. Gerade angesichts des zu erwartenden Abwehrbollwerks sei dies in der gegnerischen Hälfte der Schlüssel zum Erfolg, sagte Löw im Interview mit n-tv. "Griechenland verteidigt unglaublich gut, also muss man sich viel bewegen", so der Bundestrainer. Gerade im letzten Drittel des Spielfeldes könne sich die deutsche Nationalelf da noch steigern. Er hoffe, so Löw, "da gute Laufwege zu machen, schnell zu spielen, da die Griechen irgendwie vor Probleme stellen zu können".
Bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sei insgesamt zu beobachten, dass fast alle Mannschaften extrem gut verteidigen, konstatierte er. Die Spielzüge und Räume seien daher "wahnsinnig eng". Mannschaften, so Löw, die "alles irgendwie nach vorne auflösen und die Räume öffnen", seien im modernen Fußball nahezu verschwunden.
Aber natürlich gebe es auch gegen "zehn verteidigende Spieler" eine richtige Lösung. An erster Stelle stünden da frühe Führungstore. "Ein zweites nachlegen, dann werden die Spiele offener", so der 52-jährige Coach. Löw erinnerte daran, dass es so auch gegen England und gegen Argentinien bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika lief, als Deutschland 4:1 und 4:0 gewann. "Da haben wir frühe Tore erzielt und der Gegner musste was tun. So lange keine Tore fallen am Anfang, bleibt der Gegner natürlich gegen uns meistens in der Defensive."
Reus' Stunde kommt noch
Dass er so eine gute Ersatzbank wie kaum eine andere Nation am Spielfeldrand zu sitzen hat, ist Löw bewusst. Es tue ihm auch weh, dass er "zwanzig Feldspieler habe, die überragend gut sein können". Aber als Trainer müsse er die Entscheidungen treffen. Ändern will Löw an der bisherigen Stammelf offenbar wenig. Löw: "Bislang hat die Mannschaft jetzt dreimal gewonnen." Er hob aber besonders Marco Reus hervor. Er habe das Gefühl, so Löw, "irgendwie wird mal seine Minute schlagen".
Elfmeterkrimi nicht geplant
Auf die Frage, ob die Nationalmannschaft dezidiert auf ein mögliches Elfmeterschießen vorbereitet sei, antwortete Löw mit einem klaren "Nein". Elfmeterschießen würde natürlich im Training geübt, "aber jetzt gibt es noch keinen Plan fürs Elfmeterschießen". Schließlich wisse man nie, welche Spieler überhaupt dann noch auf dem Platz stehen. "Ein Trainer muss das dann irgendwie nach 120 Minuten entscheiden. Aber jetzt vorher sich Gedanken darüber zu machen, wer könnte, das ist mir zu weit", so Löw. Und er fügte hinzu: "Und die Bayern dürften selbstverständlich schießen".
Quelle: ntv.de