WM-Aus 2014 für Pöbel-Profi? Nasri droht großes Ungemach
26.06.2012, 10:31 Uhr
Unreife, die sich auf dem Platz widerspiegelt: Wiederholungstäter Samir Nasri.
(Foto: dpa)
Er beschimpft einen Journalisten als "Hurensohn", droht ihm Prügel an und entgleist verbal immer weiter - dafür bekommt Samir Nasri nun offenbar die Quittung. Frankreichs Fußball-Profi mit Rüpel-Image droht eine sehr lange Sperre. Der nationale Verband zieht eine Suspendierung in Betracht, die in dieser Länge noch nie verhängt wurde.
Wegen seiner wüsten Entgleisung während der Fußball-Europameisterschaft muss Frankreichs Nationalspieler Samir Nasri offenbar mit harten Konsequenzen rechnen. Dem Profi mit Rüpelimage droht nach einem Bericht der "L'Équipe" eine lange Sperre.
Nasri Journalisten hatte den Reportern im Anschluss an das 0:2 im Viertelfinale gegen Spanien vorgeworfen, immer nach problematischen Geschichten zu suchen.
Als ein Journalist ihn daraufhin aufforderte, zu gehen, verlor Nasri die Kontrolle über sich. "F... dich selber", schimpfte der Profi von Manchester City, beleidigte die Mutter des Reporters und bezeichnete ihn als "Hurensohn".
Fast wortgleich fielen jene Sätze, mit denen bei der WM 2010 der Rebell Nicolas Anelka den damaligen Trainer Raymond Domenech im südafrikanischen Küstenort Knysna beleidigt hatte. Dafür wurde Anelka mit der in Frankreich höchsten Sperre von 18 Länderspielen (15 Monate) belegt.
Nasri muss um WM-Einsatz bangen
Für Nasri könnte es nun noch schlimmer kommen: Der nationale Verband FFF ziehe eine Bestrafung des Mittelfeldspielers in Betracht, denkbar sei eine Suspendierung von bis zu zwei Jahren und damit das Aus für die WM 2014 in Brasilien, schreibt die Sporttageszeitung. Am kommenden Dienstag will das FFF-Exekutivkomitee bei einem Treffen ein Verfahren einleiten.
Bereits beim Auftaktspiel gegen England nach seinem Treffer zum 1:1-Endstand hatte Nasri für Aufsehen gesorgt. Allerdings auch, weil er die Konfrontation mit einem kritischen Journalisten suchte und beim Torjubel nach seinem Ausgleichstreffer in dessen Richtung "Halt dein Maul!" rief. Außerdem hatten französische Medien nach dem 0:2 gegen Schweden über Auseinandersetzungen in der Kabine zwischen Spielern und Trainer Laurent Blanc berichtet.
Wegen unterschiedlicher Verfehlungen beim Turnier in Polen und der Ukraine stehen zudem Hatem Ben Arfa, Yann M'Vila und Jérémy Ménez im Visier des Komitees.
Derweil sprach sich Frankreichs Sportministerin Valérie Fourneyron ganz allgemein für mögliche Maßnahmen aus. "Es gibt Regeln innerhalb des Verbandes und wenn es ein Verhalten gibt, das sanktioniert werden muss, sollte dies getan werden", sagte sie beim TV-Sender Canal Plus.
Quelle: ntv.de, dsi