Technik

Kamera, Speaker und Licht AnkerWork B600 Videobar ist König der Webcams

Weil sie groß und schwer ist, kann die AnkerWork B600 Videobar auf ein Stativ geschraubt werden.

Weil sie groß und schwer ist, kann die AnkerWork B600 Videobar auf ein Stativ geschraubt werden.

(Foto: kwe)

Die AnkerWork B600 Videobar hat von der 2K-Webcam bis zur automatischen Beleuchtung alles an Bord, was man für Videochats auf professionellem Niveau benötigt. Mit rund 230 Euro ist sie ziemlich teuer, ntv.de hat ausprobiert, ob sie das viele Geld wert ist.

Bis zur Corona-Pandemie haben sich viele Nutzer kaum Gedanken über die Webcam ihres Notebooks oder eine Kamera für ihren Monitor gemacht. Für gelegentliche Chats war das Bild gut genug, das Gleiche galt für eingebaute oder externe Mikrofone. Die Beleuchtung war gar kein Thema, zur Not wurde die Schreibtischlampe angeknipst.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich das grundlegend geändert, viele führen täglich mehrere Videochats und digitale Meetings werden auch nach Abflauen der Pandemie zum Berufsalltag gehören. Entsprechend besser sollte die Ausrüstung dafür sein. Ohne großen Aufwand soll die AnkerWork B600 Videobar auch hohe Ansprüche befriedigen, eine All-in-one-Lösung für stolze 230 Euro.

Ganz schön schwer

Das Gerät ist im Vergleich zu herkömmlichen Webcams ein ziemlicher Klopper und wiegt stolze 460 Gramm. Damit ist es für Notebooks eindeutig zu schwer, die auch oft einen zu schmalen Displayrand für eine Befestigung haben. Für diesen Fall hat die Videobar ein Gewinde in der Halterung, mit der sie sich auf jedes übliche Tischstativ schrauben lässt. Das hat im Test wunderbar geklappt, das Stativ nimmt auf dem Schreibtisch allerdings etwas Platz weg.

Im Idealfall benötigt man für den Betrieb der Videobar nur ein Kabel.

Im Idealfall benötigt man für den Betrieb der Videobar nur ein Kabel.

(Foto: kwe)

Schwieriger als Platz für ein Stativ zu schaffen, dürfte es sein, einen Computer unterm Tisch mit der Videobar zu verbinden. Denn Anker liefert ein ausgesprochen kurzes Kabel mit. Außerdem ist es USB-C auf USB-C, wer einen Rechner nur mit USB-A-Eingängen hat, muss auf jeden Fall ein anderes Kabel besorgen.

Umfassende Ausstattung

Dass die AnkerWork B600 Videobar so groß und schwer ist, liegt daran, dass viel in ihr steckt. Sie ist mit einer 2K-Kamera, Stereo-Lautsprechern, vier Mikrofone und einer integrierten Beleuchtung ausgestattet. Mitgeliefert wird auch ein externes Netzteil mit USB-C-Kabel, da das Gerät natürlich auch mehr verbraucht als eine einfache Webcam. Im Test arbeitete die Videobar aber an einem Windows-Laptop und einem Macbook auch ohne zusätzliche Stromversorgung. Auf der Rückseite sitzt noch ein USB-A-Eingang, der allerdings nur zum Anschluss von Anker-Kopfhörern da ist.

Die Inbetriebnahme ist grundsätzlich ein Kinderspiel, man sollte dazu aber nicht die mitgelieferte Kurzanleitung zur Hand nehmen, die etwas unübersichtlich ist, sondern gleich das komplette Handbuch herunterladen. Auf jeden Fall benötigt man die zugehörige AnkerWork-Software, um die Videobar zu konfigurieren.

Kamera folgt Gesicht

In dem Programm kann man unter anderem die Auflösung der Kamera in mehreren Stufen zwischen 360p und 2K wählen und den erfassten Winkel auf 65, 78 oder 95 Grad einstellen. Interessant ist die Option Solo-Frame, bei der die Kamera dem Gesicht folgt. Das funktioniert recht gut, solange es hell genug ist und man sich nicht zu schnell bewegt. Das Gleiche gilt für den Autofokus. Die Bildqualität ist dabei durch die Bank tadellos.

Hier kann man sicher sein, dass die Kamera nicht heimlich weiterfilmt.

Hier kann man sicher sein, dass die Kamera nicht heimlich weiterfilmt.

(Foto: kwe)

An der Gesichtsverfolgung sieht man schon, dass die Videobar nicht nur komplett ausgestattet ist, sondern noch etwas mehr zu bieten hat. Das gilt auch für die Beleuchtung, bei der man Helligkeit und Farbtemperatur nicht nur manuell einstellen, sondern auch automatisch regeln lassen kann.

Automatische Beleuchtung

Das bedeutet, sobald die LED-Beleuchtung hochgeklappt wird, ist sie zwar aktiv, schaltet sich aber nur zu, wenn das natürliche Licht nicht ausreicht. Die Anpassung der Helligkeit erfolgt zwar mit etwas Verzögerung, ist aber ziemlich akkurat. Die LED-Leiste konnte im Test das Gesicht auch bei nahezu völliger Dunkelheit noch ausreichend ausleuchten, die Farbtemperatur wurde in den meisten Situationen richtig eingestellt.

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Passt die Helligkeit nicht, kann man sie auch im Automatikmodus jederzeit über eine Touchfläche neben der Kamera stufenlos selbst regeln. Ein weiterer Sensor an der rechten Seite schaltet das Licht ein oder aus, auf der linken Seite kann man die Mikrofone stumm schalten. Eine blaue LED unter der Kamera zeigt an, dass Mikrofone und Kamera aktiv sind. Leuchtet es rot, sind die Mikros aus. Die Kamera hat keinen Ausschalter, sie erblindet, wenn man das Licht herunterklappt.

Mikrofone mit Geräuschunterdrückung

Apropos Mikrofone: Einstellungen dafür gibt es nicht, die Regelung überlässt die Videobar dem Rechner oder der Videochat-Software. Auch bequem zurückgelehnt muss man nicht lauter sprechen und eine effektive Geräuschunterdrückung sorgt automatisch dafür, dass beispielsweise Verkehrslärm bei geöffnetem Fenster zuverlässig herausgefiltert wird. Die Stimme klingt zwar nicht ganz so voll wie bei einem sehr guten Headset-Mikrofon, aber die Sprachqualität ist beachtlich.

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Die Stereo-Lautsprecher im schicken Stoff-Gehäuse sind ebenfalls gut, man hört Gesprächspartner klar und deutlich ohne jede Verzerrung. Es fehlt entsprechend der Kompaktheit etwas Bass, aber man nutzt sie ja auch nicht unbedingt, um Musik zu hören. Man kann aber, wenn man möchte und der Sound ist allemal besser als der von integrierten Notebook-Lautsprechern.

Teuer, aber gelungen

Unterm Strich ist die Anker B600 Videobar ein gelungenes All-in-one-Gerät, mit dem man sich in jeder Videokonferenz blicken und hören lassen kann. Eine bessere, vergleichbare Lösung findet man derzeit kaum. Der Preis ist heftig, aber für Profis wohl akzeptabel. Ein größeres Problem könnten für viele Notebook-Nutzer Größe und Gewicht der Videobar sein, wenn sie kein Stativ nutzen können oder wollen.

Quelle: ntv.de

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