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Superdünn, aber superstark Das neue iPad Pro ist spektakulär

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Das neue iPad Pro mit 13-Zoll-Display ist "das dünnste Apple-Produkt aller Zeiten."

Das neue iPad Pro mit 13-Zoll-Display ist "das dünnste Apple-Produkt aller Zeiten."

(Foto: kwe)

Apple hievt das iPad Pro auf ein Niveau, von dem die Konkurrenz nur träumen kann. Ausgestattet mit dem neuen M4-Chip und einem grandiosen Display ist es enorm leistungsstark, aber gleichzeitig so effizient, dass es extrem dünn und leicht sein kann.

Es sei das umfangreichste Update seit dem ersten iPad, sagt Apple. Das ist wohl etwas übertrieben, aber beim neuen iPad Pro hat man tatsächlich den Eindruck, ein komplett neues Gerät und nicht nur ein Upgrade in den Händen zu halten. Das trifft speziell auf die Variante mit 13-Zoll-Display zu, die ntv.de zum Testen erhalten hat. In der günstigsten Ausführung mit 256 Gigabyte (GB) Flash-Speicher kostet es rund 1550, mit 512 GB 1800 Euro. Für die noch etwas besser ausgestatteten Modelle mit 1 oder 2 Terabyte Speicher möchte Apple rund 2280 oder 2760 Euro haben.

Unglaublich leicht

Wenn man das große neue iPad Pro aus der Verpackung nimmt, fällt zunächst auf, wie leicht es ist. Mit rund 580 Gramm wiegt es 100 Gramm weniger als der Vorgänger. Trotzdem ist das Tablet nur 5,1 Millimeter dick. So kann man das Gerät problemlos längere Zeit in den Händen halten und im Handgepäck macht es sich kaum bemerkbar.

Draufsetzen sollte man sich zwar nicht, aber obwohl es fragil aussieht, ist das iPad Pro 13 erstaunlich stabil und lässt sich kaum verwinden. Tests haben gezeigt, dass es auch roher Gewalt ziemlich lange standhalten kann. Wasserfest ist das Gerät aber wie die Vorgänger nicht.

Das Apple mal wieder das Konzept "stärker, aber dünner und leichter" umsetzen kann, liegt zu einem guten Stück am neuen M4-Chip, der im iPad Pro Premiere feiert. Denn er ist zwar extrem leistungsfähig, aber so effizient, dass kein dicker Akku notwendig ist. Die Laufzeit entspricht trotzdem ungefähr der des Vorgängers.

Prächtiges Display

Im Vergleich wirkt das iPhone 15 Pro Max fast schon pummelig.

Im Vergleich wirkt das iPhone 15 Pro Max fast schon pummelig.

(Foto: kwe)

Außerdem erstrahlt in den Pros jetzt ein völlig neues Display. Es besteht aus zwei übereinanderliegenden OLED-Panels, weshalb es Apple "Tandem-OLED" getauft hat. Die Dopplung hat die Vorteile, dass der Bildschirm nicht nur die typischen starken Kontraste und brillanten Farben von OLED-Displays bietet. Es verbraucht zudem im Normalbetrieb weniger Strom und kann besonders hell leuchten.

Bei HDR-Inhalten sind punktuell bis zu 1600 Nits möglich, womit das neue iPad Pro HDR10, Dolby Vision und HLDG unterstützt. Filme sehen so auf dem Bildschirm grandios aus, wobei sich auch der Ton der vier Lautsprecher hören lassen kann.

Im Test fiel angenehm auf, dass das Display nicht nur sehr stabile Blickwinkel hat, sondern auch vergleichsweise wenig spiegelt. Dafür sorgt Nanotextur-Glas, das allerdings nur die Modelle mit 1 oder 2 TB Speicher bieten. Die Preise für diese Varianten sind wahrscheinlich eher Profis bereit zu bezahlen, die möglicherweise auch in der Lage sind, die enormen Ressourcen des M4-Chips auszuschöpfen.

Enorm leistungsfähig

Im Benchmark-Test Geekbench 6 kam der Hauptprozessor (CPU) mit allen zehn Kernen auf 14771 Punkte. Der Vorgänger mit M2-Chip erreichte hier 9622, das brandneue MacBook Air rund 10.000 Punkte. Bei Geräten mit weniger als 1 TB Speicher hat die CPU zwar nur neun Kerne, was aber wahrscheinlich keinen allzu großen Unterschied macht. Für den professionellen Einsatz könnte problematischer sein, dass die beiden günstigeren Modell nur 8 statt 16 GB Arbeitsspeicher haben.

Deutlich fallen auch Benchmark-Tests der Grafikprozessoren (GPU) aus, und der M4 bringt ebenfalls Höchstleistungen bei Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI). Der dafür spezialisierte Prozessor (Neural Engine) ist etwa doppelt so leistungsfähig wie beim Vorgänger-Chip.

Anwendungen, die den M4 ausreiten können, sind rar oder besser gesagt gibt es noch gar nicht. Kommende Apps, die das tun, werden voraussichtlich hauptsächlich im Profibereich angesiedelt sein. Hier stellt sich dann die Frage, ob Profis tatsächlich mit einem iPad arbeiten möchten - egal, wie gut es ist. Denn es gibt nach wie vor kein entsprechendes iPadOS. So wird für die meisten beruflich ein Mac-Computer auch künftig die bessere Wahl sein.

Stark verbesserter Stift

Ein Punkt zeigt exakt, wo die Spitze des Pencil auf das Display treffen wird.

Ein Punkt zeigt exakt, wo die Spitze des Pencil auf das Display treffen wird.

(Foto: kwe)

Eine Ausnahme könnten grafische Anwendungen sein. Denn mit den neuen iPads hat Apple auch einen neuen Pencil Pro herausgebracht, der professionelleres Arbeiten ermöglicht. Unter anderem öffnet sich in kompatiblen Apps eine Werkzeugpalette, wenn man den Stift im vorderen Bereich drückt. Tut man dies zweimal, wechselt man zwischen Werkzeugen. In den Einstellungen kann man auch andere Funktionen für die Gesten auswählen, Entwickler haben ebenfalls die freie Wahl.

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Auch sehr praktisch: Wenn man den Pencil dreht, ändert sich der Pinselstrich oder man kann in Programmen Objekte drehen. Ein haptisches Feedback des Stifts ermöglicht ebenso wie der Werkzeugspitze entsprechende künstliche Schatten ein intuitives Arbeiten mit dem Pencil.

Produktiver ist man mit dem iPad Pro auch, wenn man Apples Tastatur-Cover nutzt, das "Magic Keyboard". In der neuen Ausführungen wurde Plastik durch Aluminium ersetzt, es gibt eine Reihe mit Funktionstasten und das Touchpad ist größer. Allerdings muss man dafür rund 400 Euro hinblättern, was das iPad Pro noch teurer macht. Zusammen mit einem Pencil Pro (150 Euro) kostet es dann mindestens 2100 Euro.

Fazit

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Das neue iPad Pro bietet enorm starke, zukunftsfähige Technik, die auch für Profis gut genug ist. Allerdings können sie sich weitgehend nur in einzelnen Apps austoben, iPadOS kann trotz einiger Multitasking-Funktionen das macOS der Mac-Rechner nicht ersetzen. Möglicherweise kündigt Apple bei der anstehenden Entwicklerkonferenz WWDC aber Neuerungen vor, die das ändern.

Für Otto-Normal-Nutzer ist das iPad Pro zwar verlockend, aber deutlich übermotorisiert. Hier hat Apple mit dem neuen iPad Air ein attraktiveres Angebot im Portfolio. Es wird vom M2-Chip angetrieben und ist mit 13-Zoll-Display ab 950 Euro zu haben.

Quelle: ntv.de

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