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Für "differenzierte Fragen" Google schaltet KI-Suche ab sofort auch für Deutschland frei

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Mehr als 40 neue Länder sollen zeitnah Zugang zum KI-Modus erhalten.

Mehr als 40 neue Länder sollen zeitnah Zugang zum KI-Modus erhalten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bereits in über 180 Ländern weltweit bietet Google seinen KI-Modus bei der Suche an. Dieser ermöglicht ein Chatten mit den Suchergebnissen. Jetzt soll das Angebot auch für User in Deutschland verfügbar werden.

Google setzt auch in Europa beim klassischen Suchmaschinengeschäft immer stärker auf Künstliche Intelligenz. Der Internet-Gigant schaltet ab sofort den sogenannten KI-Modus in der Google-Suche in mehr als 40 Ländern frei, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, Spanien, Italien, Schweden und Polen sowie Thailand und Vietnam.

Die neue Funktion, durch die man mit den Suchergebnissen chatten kann, war im Juli zunächst in den USA, in Großbritannien und in Indien gestartet worden. Mitte August hatte Google den "AI Mode" dann in weiteren 180 Ländern aktiviert.

Der neue KI-Modus kann bei der herkömmlichen Suche auf Google.com oder den Landes-Websites von Google aktiviert werden. Die Funktion erscheint als Auswahlmöglichkeit in einem zusätzlichen Reiter ("Tab") neben den bisher üblichen Optionen wie "Alles", Bilder, Bücher, Videos und Nachrichten. Dabei kann es einige Tage lang dauern, bis der neue Reiter mit dem KI-Modus erscheint, weil Google seine Server nicht alle auf einen Schlag aktualisiert.

Firmen fürchten massive Einbußen durch Angebot

Bislang hatte Google bei bestimmten Themen eine sogenannte "Übersicht mit KI" angeboten, unter der aber auch weiterhin herkömmliche Links und bezahlte Werbung zu sehen waren. Diese KI-Übersicht wird auch künftig erscheinen. Wenn man zusätzlich den KI-Modus auswählt, verschwinden die langen Link-Listen. Dafür erscheint eine ausführliche Antwort auf die gestellte Frage. Die Quellen der Informationen werden zum Teil mit einer Art Fußnote offengelegt, die einen Link enthält. Die drei wichtigsten Quellen werden in drei kleinen Kästchen in einer Spalte rechts auf dem Bildschirm präsentiert.

Für den KI-Modus verwendet Google eine besondere Version seines KI-Systems Gemini Pro 2.5, das in der Lage ist, ohne lange Wartezeiten akkurat zu antworten. "Anwender können differenzierte Fragen stellen, die früher mehrere Suchvorgänge erfordert hätten", sagte Hema Budaraju, Vizepräsident bei Google, zur Einführung des "AI Mode" in Großbritannien.

Die ersten Erfahrungen hätten gezeigt, dass Nutzer deutlich längere Anfragen an die KI stellten, beispielsweise: "Was kann man dieses Wochenende in Edinburgh mit Freunden unternehmen? Wir sind große Feinschmecker, die Musik mögen, aber auch chillige Vibes und Erkundungen abseits der ausgetretenen Pfade." Der KI-Modus liefert bei diesem Beispiel dann eine komplette Planung des Wochenendes mit diversen Pubs, Restaurants und Sehenswürdigkeiten.

Viele Firmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen über Links auf Google vermarkten, fragen sich nun, wie sich die Änderungen bei der Suchmaschine auf ihr eigenes Geschäft auswirken werden. So befürchten Verlage und andere Medien, dass der Traffic durch Klicks auf Google-Links deutlich sinken wird. Vertreter von Google weisen darauf hin, dass Quellenhinweise, die auf hochwertige Angebote verlinken, weiterhin gut geklickt werden. Dies zeigten erste Erfahrungen aus den USA und Großbritannien.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

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