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Prima Klang, starkes ANC, bequem Libratone Air+ 3 sind günstige Airpods-Pro-Rivalen

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Die Libratone Air+ 3 gibt es auch in Pastellgrün und Weiß.

Die Libratone Air+ 3 gibt es auch in Pastellgrün und Weiß.

(Foto: kwe)

In der dritten Generation sind die Libratone Air+3 ausgereifte Bluetooth-Ohrhörer mit feinem Ton, ausgezeichnetem Klang und hohem Tragekomfort. Für rund 170 Euro sind sie so nicht nur eine interessante Alternative für die zwar besser ausgestatteten, aber auch deutlich teureren Apple Airpods Pro 2.

Vor rund vier Jahren ließen die ersten Libratone Air+ die Airpods durch einen guten Klang und Pro-Features hinter sich, die Apple erst später bei seinen Bluetooth-Ohrhörern umsetzte. Die dritte Generation der dänischen Stöpsel kann an diesen Erfolg nicht ganz anknüpfen, da ihre Ausstattung weitgehend unverändert geblieben ist. Bei Klang und aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) kommen sie den aktuellen Airpods Pro aber sehr nahe. Außerdem machen sie fehlende Features durch ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis wett.

Sitzen sicher und bequem

Während die zweite Auflage vor eineinhalb Jahren zwar die Ladebox neu gestaltete, aber das Design der Ohrhörer praktisch unverändert ließ, hat Libratone diesmal auch die Stöpsel verändert. So sind Kissen und Flügel nicht mehr zusammengefügte Bauteile, sondern befinden sich in einem gemeinsamen Gehäuse. Das soll sie stabiler machen und einen besseren Sitz im Ohr ermöglichen.

Verschiedene Farben zeigen an, welches Gerät gerade verbunden ist.

Verschiedene Farben zeigen an, welches Gerät gerade verbunden ist.

(Foto: kwe)

Bequem sind die knapp 5 Gramm leichten Air+ 3 auf alle Fälle und durch das einheitliche Gehäuse scheinen sie auch besser zu sitzen. Das kann aber auch daran liegen, dass Libratone ihnen diesmal vier statt nur drei Silikonaufsätze in verschiedenen Größen mitgibt, wodurch man leichter passende findet. Bei den Vorgängern hatte ntv.de hier noch ein Problem. Jetzt bleiben die Ohrhörer auch bei stärkeren Bewegungen am Platz, was die nach IP54 gegen Schweiß und Spritzwasser geschützten Air+ 3 zu guten Trainingspartnern macht.

Multipoint mit fünf Geräten

Die kompakte Box weist ebenfalls Veränderungen auf. So schließt der Deckel jetzt mit einem deutlich verbesserten Scharnier fester und es gibt eine neue LED-Leuchte. Sie zeigt nicht nur den Ladestand an, sondern signalisiert anhand unterschiedlicher Farben auch, welches von bis zu fünf möglichen gekoppelten Geräten aktiv verbunden ist. Schick. Neben dieser sogenannten Multipoint-Funktion bietet Bluetooth 5.2 bei den Air+ 3 verlustarme Übertragungen mit aptX.

Perfekt sitzende Ohrhörer sind auch ein Garant dafür, den besten Klang zu hören, den sie zu bieten haben. Und der hat durch neue 11-Millimeter-Treiber deutlich dazugewonnen. Der Sound überzeugt durch eine weite, luftige Bühne, die von breit aufgestellten Mitten dominiert wird. Sie ruhen auf einem recht tief reichenden und stabilen Bass-Fundament, das so nicht viele Ohrhörer zu bieten haben.

Ausgezeichneter Klang

Die Ladebox ist ähnlich kompakt wie die der Airpods Pro.

Die Ladebox ist ähnlich kompakt wie die der Airpods Pro.

(Foto: kwe)

Die Höhen sind klar und detailreich, ohne zu stechen. Je nach Geschmack könnten sie aber hin und wieder mehr Biss zeigen, der warme Sound wirkt gelegentlich ein kleines bisschen zu harmlos. Das ist Jammern auf hohem Niveau, alles in allem ist der Klang der Libratone Air+ 3 top.

In der App hat man die Möglichkeit, die Höhen anzuheben, wahlweise kann man die Bässe betonen. Einen umfangreicheren Equalizer hat die Anwendung leider nicht zu bieten. Auch sonst bleiben App und Ohrhörer bei der Ausstattung hinter der Top-Konkurrenz zurück, Extras sind rar gesät.

Starke Geräuschunterdrückung

Das trifft auch auf die aktive Geräuschunterdrückung zu. Ein adaptives ANC, bei dem sich die Stärke automatisch an die Umgebung anpasst, bieten die Air+ 3 nicht. Man kann die Intensität lediglich manuell einstellen oder zwischen Transparenz- und Sportmodus wählen.

Im Alltag kommt man damit aber problemlos klar. Auf voller Pulle ist das ANC sehr effektiv und arbeitet auf hohem Niveau. Zugrauschen oder ähnlich gleichmäßige Störgeräusche werden größtenteils eliminiert, klappernde Tastaturen et cetera werden ebenfalls hörbar gedämpft. Erfreulicherweise ist auch das für die Funktion typische Eigenrauschen bei Stille kaum hörbar.

In der App kann man optimiertes Laden aktivieren, um die Lebensdauer der Ohrhörer zu verlängern.

In der App kann man optimiertes Laden aktivieren, um die Lebensdauer der Ohrhörer zu verlängern.

(Foto: kwe)

Der Sportmodus ist grundsätzlich gelungen. Man hört im Straßenverkehr noch genug, um sich sicher bewegen zu können, kann aber trotzdem relativ ungestört Musik hören. Windgeräusche verkraften die Ohrhörer dabei generell auch gut, im Test waren die Air+ 3 aber bei schnellem Fahrradfahren manchmal überfordert.

Der Transparenzmodus tut exakt, was er soll. Man hört Außengeräusche bei Bedarf so laut und deutlich, als trage man keine Ohrhörer. Die Stärke kann man hier nicht manuell verändern, aber das ist auch nicht nötig.

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Einfache, aber eingeschränkte Steuerung

Die Touch-Steuerung ist unverändert unkompliziert, aber auch unvollständig. Man kann zwar Funktionen frei verteilen, hat dafür links und rechts aber jeweils nur zwei oder drei Tipper zur Verfügung. Eine einzelne Berührung löst nichts aus, um ungewollte Eingaben zu vermeiden. Das macht die Sache einfach, aber man muss sich immer entscheiden, welche Funktionen man weglässt.

ntv.de regelt beispielsweise links die Lautstärke, rechts pausieren und starten zwei Tipper die Wiedergabe, mit drei springt man zum nächsten Song. Ein Wechsel zwischen Transparenz und ANC ist so ebenso nicht möglich, wie die Sprachsteuerung zu nutzen oder zwischen verbundenen Geräten zu wechseln. Hier könnte Libratone etwa die Option einer langen Berührung eines oder beider Touch-Flächen einführen.

Ein weiteres kleines Problem ist die Trageerkennung. Sie pausiert zwar zuverlässig die Wiedergabe, wenn man einen oder beide Ohrhörer herausnimmt. Sie tut das aber auch, wenn man einen Stöpsel zurechtrückt. Schön wäre die Möglichkeit, die Empfindlichkeit der Sensoren einstellen zu können.

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Die Ausdauer der Ohrhörer ist mit bis zu sechs Stunden nicht bahnbrechend gut, aber auch absolut kein Grund zu meckern. Das Case hat Reserven für weitere 18 Stunden und kann induktiv geladen werden.

Fazit

Die Libratone Air+ 3 können nicht ganz mit den aktuell besten Bluetooth-Ohrhörern von Apple, Sony, Sennheiser oder Technics mithalten. Das liegt aber überwiegend an der etwas mageren Ausstattung. Bei Klang, ANC und Tragekomfort spielen die dänischen Stöpsel oben mit. Außerdem sind sie mit einem Preis von rund 170 Euro deutlich günstiger zu haben als die komplettere Top-Konkurrenz.

Quelle: ntv.de

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