Technik

Samsungs neues Flaggschiff Lohnen sich 1250 Euro fürs Galaxy S22 Ultra?

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Das Samsung Galaxy S22 Ultra hat vier starke Kameras auf der Rückseite.

(Foto: kwe)

Samsung hat in das Galaxy S22 Ultra alles hineingepackt, was es derzeit zu bieten hat, sogar ein S Pen steckt im Rahmen. Mindestens 1250 Euro muss man dafür hinblättern, ntv.de hat ausprobiert, ob sich das lohnt.

Manche Nutzer möchten einfach nur ein vernünftiges Smartphone, das zuverlässig tut, was es soll, ohne die Welt zu kosten. Andere möchten das Beste vom Besten, mit allen Schikanen. Und sie sind auch bereit, dafür richtig viel Geld auszugeben. Für dieses Klientel hat Samsung das Galaxy S22 Ultra herausgebracht, das technisch alles bietet, was die Südkoreaner derzeit liefern können.

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Es gibt viele Möglichkeiten, den S Pen einzusetzen.

(Foto: kwe)

Wer ein Flaggschiff haben möchte, kann kein kleines Leichtgewicht erwarten, und das ist das Gerät wahrlich auch nicht. Doch trotz eines 6,8 Zoll mächtigen Bildschirms und integriertem S Pen ist das Galaxy S22 Ultra mit 163 x 78 x 9 Millimeter und 228 Gramm relativ kompakt und leicht ausgefallen. Zum Vergleich: Apples iPhone 13 Pro Max hat "nur" ein 6,7-Zoll-Display, ist aber mit 160,8 x 78,1 x 7,65 Millimeter kaum kleiner und mit 238 Gramm sogar schwerer.

Tolles Display, hohe Ausdauer

Samsung ist bekannt für hervorragende OLED-Bildschirme, und das sieht man auch am neuen Flaggschiff. Das an den Seiten leicht gebogene Display ist mit einer Pixeldichte von 500 ppi superscharf, kann sehr hell leuchten und liefert ausgezeichnete Kontraste und Farben. Dazu hat es eine maximale Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz (Hz), wobei es bei statischen Inhalten auf 1 Hz heruntergehen kann, um Strom zu sparen.

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Hauptkamera, ...

(Foto: kwe)

Das und andere Software-Optimierungen ermöglichen dem 5000 Milliamperestunden fassenden Akku, das Galaxy S22 Ultra auch gut über arbeitsintensive Tage zu bringen. Zur Not kann es mit bis zu 45 Watt schnell geladen werden, allerdings gehört ein entsprechend starkes Netzteil nicht zum Lieferumfang.

Immer auf Zack

An der guten Ausdauer ist auch Samsungs neuer Top-Chip Exynos 2200 beteiligt, der offenbar seine Kräfte sehr sparsam einteilt. In Benchmark-Tests ist ihm Qualcomms neuer Snapdragon 8 zwar überlegen, doch im Alltag spielt das keine Rolle.

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... Ultraweitwinkelkamera, ...

(Foto: kwe)

Ein paar Ruckler zu Beginn des Test-Zeitraums ließen daran kurz Zweifel aufkommen. Nach einem Update vor Marktstart arbeitete das Galaxy S22 Ultra mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher aber selbst unter Höchstlast jederzeit flüssig. Auch die anderen Komponenten des Smartphones sind auf Highspeed ausgelegt, unter anderem ist bereits Wifi 6 an Bord.

Nicht die geringste Verzögerung ist beim S Pen festzustellen, man schreibt mit ihm auf dem Display annähernd wie auf Papier. Erstaunlich gut funktioniert auch die Druckerkennung, nach der die gezogenen Linien dicker oder dünner ausfallen. Zieht man den Stylus bei aktivem Display heraus, werden alle Optionen für seinen Einsatz angezeigt. Im Sperrbildschirm kann man schnelle Notizen machen und speichern, wenn man den Stift zückt. Auch mit dem Parkplatz für den S Pen ist das Gerät nach IP68 vor Staub und Wasser geschützt.

Starke Hauptkamera

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... dreifache Vergrößerung, ...

(Foto: kwe)

Die Kameraausstattung ist sehr stark. Herzstück ist eine Weitwinkel-Hauptkamera mit 108 Megapixeln (MP) und Blende f/1.8. Die volle Auflösung liefert bei Tageslicht enorm detailreiche Fotos, die auch mit realistischen Farben und starken Kontrasten überzeugen.

Im Standardmodus fotografiert die Hauptkamera mit 12 MP, weil je neun Pixel zusammengefasst werden, um die Lichtempfindlichkeit zu erhöhen. Das zahlt sich bereits bei schwächerem Licht aus, ermöglicht aber vor allem hervorragende Nachtaufnahmen. Dabei mischt auch die Software mit, die erst nach dem Update wirklich überzeugende Resultate lieferte.

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... zehnfache Vergrößerung.

(Foto: kwe)

Das gilt allerdings nur, wenn man die Bilder auf dem S22-Ultra-Display betrachtet. Auf einem großen Monitor fällt auf, dass die Nachtaufnahmen teilweise stark weichgezeichnet sind, um Rauschen zu vermeiden. Das ist allerdings das berühmte Jammern auf hohem Niveau.

Erstaunlicherweise kommt auch die 12-MP-Ultraweitwinkelkamera tagsüber, aber auch nachts den Aufnahmen der Hauptkamera sehr nahe. Die Software glättet bei ihr augenscheinlich aber noch etwas stärker. Erfreulich ist, dass ihre Bilder an den Seiten kaum verzerren.

Überzeugende Tele-Leistung

Ein Höhepunkt sind die beiden 10-MP-Tele-Kameras, die eine dreifache beziehungsweise zehnfache optische Vergrößerung bieten. Mit ihnen hat man zwei tolle Optionen, um einem Objekt schnell näher oder sehr nah zu kommen. Tagsüber sind die Resultate klasse, die Bilder sind scharf und haben viele Details. Mit dreifacher Vergrößerung kann man auch nachts noch ganz gut arbeiten, beim 10er-Tele ist dafür die Blende f 4.9 einfach zu klein.

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Man kann auch darüber hinaus zoomen, aber die Qualität lässt dabei rapide nach. Es ist auch unnötig, eine zehnfache Vergrößerung ist wirklich sehr viel und alles darüber hinaus nur eine wackelige Spielerei beziehungsweise Prahlerei mit hohen Werten.

Starke Konkurrenz für iPhone 13 Pro Max

Unterm Strich ist das Galaxy S22 Ultra ein klasse Smartphone, das unter anderem eine starke Konkurrenz für das Apple iPhone 13 Pro Max darstellt. Wenn man den integrierten S Pen nicht wirklich braucht, sondern nur als nettes Extra betrachtet, ist das neue Samsung-Flaggschiff nicht so viel besser als der Vorgänger, der aktuell aber auch noch nicht wesentlich günstiger zu haben ist. Was den hohen Preis erträglicher macht, ist die Tatsache, dass Samsung vier Android-Aktualisierungen und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates liefern möchte.

Quelle: ntv.de

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