Technik

Gratis-Software für jedermann Pflicht-Programme für Windows 10

Mozillas Thunderbird und Firefox gehören für viele Windows-10-Nutzer zur Grundausstattung.

Mozillas Thunderbird und Firefox gehören für viele Windows-10-Nutzer zur Grundausstattung.

(Foto: jwa)

Wer einen neuen Windows-Rechner hat oder den alten neu aufsetzt, muss ihn mit guter Software bevölkern. Davon gibt's jede Menge - und viele der beliebtesten Programme sind kostenlos. Ein Überblick.

Ganz gleich, ob der Rechner beruflich oder privat genutzt wird: Ein Repertoire an Standard-Software ist Pflicht. Tief in die Tasche greifen muss man dafür nicht. Für fast jeden Anwendungszweck gibt es eine Vielzahl kostenloser Programme.

Virenschutz und Co.

Der erste Schritt bei der Neueinrichtung sollte die Installation eines Antiviren-Programms sein. Zwar hat Windows 10 bereits den Defender an Bord, andere Scanner schützen aber oftmals besser. Gratis sind etwa "Avast Free Antivirus" oder "Avira Free Antivirus". Vorteil des Bord-Scanners von Windows: Man muss keinem Drittprogramm tiefen Eingriff ins System gewähren.

Empfehlenswertes Zusatzprogramme zum Virenscanner sind Adware-Scanner, die aufs Entdecken und Entfernen von Ad- und Spyware spezialisiert sind. Der "AdwCleaner" entdeckt so ziemlich jedes unerwünschte und lästige Werbe- oder Spionageprogramm. Wichtig: Das Tool überwacht den Rechner nicht ständig im Hintergrund und muss regelmäßig manuell gestartet werden. Ist der Rechner neu und voller Demo-Versionen, kann der Einsatz des "PC Decrapifier Free" lohnen.

"Wenn möglich, sollten Nutzer die Software immer direkt beim Hersteller und nicht über Dritte wie beispielsweise Software-Portale beziehen", empfiehlt Viktor Schröder von der Gesellschaft für Informatik. Portale und andere Seiten könnten aber nützlich sein, um Erfahrungen anderer zum jeweiligen Programm zu finden.

Back-up-Tools und Medienplayer

Gegen eines der schlimmsten Computer-Horrorszenarien, den Datenverlust, helfen Back--up-Tools. Mit dem "Aomei Backupper Standard" etwa lässt sich mit wenigen Klicks ein automatisierter Sicherungsplan für die wichtigsten Dateien oder auch das ganze System anlegen. Empfehlenswert ist auch die Open-Source-Software "Cobian Backup".

Musik und Filme möchte fast jeder mit seinem Rechner abspielen. Hier empfiehlt sich eine Open-Source-Software ganz besonders: "Der VLC-Player ist ein echter Alleskönner, er versteht alle gängigen Video- und Audioformate", sagt Martin Reche von "Heise online". Die VLC-Player-App funktioniert auf Wunsch sogar das Smartphone zur Fernbedienung um. Um einen interessanten Medienplayer handelt es sich beim "Tomahawk", der auch - die entsprechenden Abos vorausgesetzt - Streaming-Dienste, Internetradios oder Videoplattformen in die Musiksuche einbeziehen kann.

Audioschnitt, Zip und PDF

Für Aufnahmezwecke und das Bearbeiten von Audiodaten, etwa um einen Podcast zu erstellen, steht das ausgereifte Programm "Audacity" bereit. "Der Schnitt und die anschließende Nachbearbeitung mit Effekten, Equalizer und Kompressoren funktioniert sehr gut", urteilt Reche. Das Plug-in Lame erlaubt zudem den Datei-Export im MP3-Format.

Platz sparen ist auch mit "7-Zip" angesagt. Das Tool packt und entpackt Dateien, unterstützt dabei zahlreiche Komprimierungsformate und ist dem Windows-eigenen Zip-Tool überlegen. Und damit Nutzer ihre Dokumente platzsparend und plattformübergreifend verschicken können, ist ein virtueller PDF-Drucker wie "PDF24" nützlich. Dieser kann aus jeder Anwendung heraus wie ein Drucker aufgerufen werden und speichert die Dokumente dann als PDF ab. Das Programm kann PDFs zudem verkleinern, einzelne Seiten aus bestehenden PDFs extrahieren und PDF-Dateien fürs Internet optimieren. Zum Betrachten von PDFs genügen oft schon die in den meisten Browsern integrierte Viewer.

Browser und E-Mail

Stichwort Browser: Der erste Gang ins Internet auf einem neuen oder frisch installierten Windows-10-Rechner führt oft zwangsläufig über den Edge-Browser, der im Grunde auch alles kann, was man braucht. Bei dem muss es aber nicht bleiben. Von "Firefox" über "Chrome" bis hin zu "Opera" oder "Vivaldi" gibt es viele gute Browser.

Das gilt auch für E-Mail-Clients. Denn längst nicht jeder möchte sich für daheim Outlook kaufen. Oft fällt dann die Wahl auf Mozillas "Thunderbird", der alle wichtigen Funktionen rund um E-Mails bietet, ein Adressbuch eingeschlossen. Ein Kalender mit Terminverwaltung kann in Form der Lightning-Erweiterung leicht ergänzt werden. Aber auch das Bord-Mailprogramm von Windows 10 ist ausgereift, sodass ein Dritt-Programm nicht unbedingt notwendig ist.

Office, Bildbetrachtung und -bearbeitung

Doch ein Rechner wäre nicht vollständig ohne eine gute Office-Suite mit Textbearbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentations-Tool. Hier ist Libre Office eine Empfehlung. "Die Software ist ein inoffizieller Nachfolger von Open Office, entwickelt sich schnell weiter und bietet gute Features", meint Viktor Schröder.

Als Bildbetrachter hat sich etwa "Irfanview" etabliert, das auch bei der Verwaltung oder Verschlagwortung der Fotosammlung hilft. Die integrierte Stapelverarbeitung kann die Metainformationen mehrerer Bilder oder ganzer Ordner auf einmal ändern. Und als kostenlose wie einsteigerfreundliche Bildbearbeitung empfiehlt Martin Reche Paint.net - "wegen seiner übersichtlichen Bedienoberfläche". Wer etwas mehr Funktionen braucht, greift zu "Gimp", dem Gratis-Ersatz zu Photoshop.

Quelle: ntv.de, jwa/dpa

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