Regelmäßig und doppeltSo macht man Smartphone-Backups on- und offline

Smartphones sind voller wertvoller Daten, die man regelmäßig sichern sollte. Apple und Google bieten dafür einfache Lösungen, auf die man sich aber besser nicht alleine verlässt.
Ob iOS oder Android – ein Smartphone-Backup ist mindestens ebenso wichtig, wie die Daten auf dem Desktop-PC oder Laptop zu sichern. Das gilt insbesondere, wenn es um Fotos, Videos und Messenger-Chats mit allen darin enthaltenen Medien geht.
Wer seine Daten nicht regelmäßig sichert, riskiert bei Verlust oder Defekt des Geräts entsprechende Lücken und muss mehr Zeit für die Wiederherstellung einplanen. Die beiden großen mobilen Betriebssysteme bieten unterschiedliche Backup-Möglichkeiten, die jeweils Stärken und Schwächen aufweisen.
Apple und Google machen es leicht
Apple biete mit dem iCloud-Backup eine der umfassendsten und zugleich einfachsten Lösungen an, sagt Steffen Herget vom IT-Fachmagazin "c't". "Da ist wenig händisch nachzuarbeiten." Ist das automatische Backup einmal eingerichtet, läuft es im Hintergrund mit und erlaubt bei Bedarf eine Wiederherstellung des gesamten Geräts. Um automatische iCloud-Backups einzurichten, tippt man in den Einstellungen erst ganz oben auf den eigenen Namen und dann unter iCloud auf iCloud-Backup. Dort aktiviert man dann Backup dieses iPhone erstellen.
Der Haken: Wer seine Fotos in der Cloud sichert, wird die fünf Gigabyte (GB) Speicher, die kostenlos angeboten werden, schnell aufgebraucht haben. In diesem Fall bietet es sich an, Speicherplatz dazuzukaufen. "Erste Pakete sind einigermaßen günstig zu bekommen", sagt Herget. Außerdem kann man Speicherplatz sparen. "In der Fotos-App lässt sich einstellen, dass die Bilder bei vollem Speicher komprimiert werden und nur die hochaufgelösten Fotos in die Cloud wandern", sagt Rainer Schuldt von der "Computer Bild". Dazu muss in den App-Einstellungen ein Haken bei iPhone-Speicher optimieren gesetzt werden.
Ähnlich einfach funktionieren automatische Updates bei Android-Smartphones in Googles Cloud (15 GB gratis). Normalerweise tippt man dafür in den Einstellungen auf Google und sieht dann die Google-Dienste. Unter Alle Dienste findet man Sicherung, wo man die Funktion aktiviert, falls dies nicht schon der Fall ist. Sind die Einstellungen auf andere Art organisiert, sucht man am besten nach "Sicherung", um ans Ziel zu kommen.
Um Speicherplatz zu sparen, öffnet man die Google-Fotos-App, tippt auf das Konto-Symbol und öffnet Sicherung. Dort geht man oben rechts in die Einstellungen, wo man die Sicherungsqualität auf Speicherplatz sparen stellt.
Doppelt hält besser
Auch andere Cloud-Anbieter wie Dropbox oder Microsoft (One Drive) können automatisch Fotos als Kopie sichern und, falls gewünscht, sogar das Original löschen. Das gilt für iOS wie für Android-Geräte. "Läuft das parallel zum Backup, sind die Daten zwar redundant, aber das gibt eine gewisse Sicherheit, falls mit einem Backup mal etwas schiefläuft", sagt Herget.
Zusätzlich zum allgemeinen Backup gilt es in einigen Apps, automatische Sicherungen zu aktivieren, speziell bei Messengern. Bei Whatsapp nimmt man die entsprechenden Einstellungen unter Chats - Chat-Backup vor. Aber nicht alle Messenger bieten Auto-Backups. Beispiel Telegram: "Es muss händisch gesichert werden, das läuft nicht automatisch", sagt Rainer Schuldt. Die Option findet sich in den Einstellungen unter Erweitert/Daten exportieren. Telegram speichert alle Daten auf eigenen Cloud-Servern.
Bei Cloud-Anbietern genau hinschauen
"Cloud-Dienste setzen ein gewisses Vertrauen in den Anbieter voraus", sagt Herget. In der Regel sei alles gut abgesichert, "aber man gibt die Daten aus der Hand." Wer Angst um seine Daten hat, weil sie etwa auf US-amerikanischen Servern gespeichert werden, kann auf deutsche Anbieter wie Stratos Hidrive oder die Telekom Magenta Cloud zurückgreifen. Andere Unternehmen werben laut Schuldt damit, dass ihre Server in der Schweiz stehen.
Netzwerkspeicher (NAS), die man daheim aufstellt, erlauben automatisierte Backups, unabhängig von Drittanbietern. "Das ist eine Festplatte, auf die man weltweit zugreifen kann, etwa um Fotos oder Musik zu speichern", erklärt Schuldt. Eine weitere einfache Möglichkeit, Daten offline zu sichern, sind externe SSDs oder USB-Sticks, die man direkt mit den USB-C-Anschlüssen vieler moderner Smartphones verbinden kann.
Backup auf dem Rechner
Daten auf dem Rechner daheim zu speichern, ist bei beiden mobilen Betriebssystemen möglich. iPhones lassen sich via USB mit dem Finder (macOS) verbinden, Android-Geräte zeigen nach dem Anschluss eine offene Ordnerstruktur an, über die sich Dateien manuell sichern lassen.
Will man Daten eines Android-Smartphones auf einem Mac speichern, wird diese unter Umständen nicht angezeigt. "Dafür gibt es aber Hilfsprogramme wie File Transfer, mit denen das Smartphone wie ein USB-Laufwerk angezeigt wird", erklärt Schuldt. Nutzer müssen jedoch selbst daran denken, regelmäßig händisch Backups anzustoßen. Zudem darf man auch nicht vergessen, wiederum die Daten des Laptops oder PCs regelmäßig zu sichern - etwa auf einem externen Datenträger.
Hauptsache, regelmäßig sichern
Beide Experten betonen: Die Häufigkeit der Sicherung sollte vom persönlichen Nutzungsverhalten abhängen. Wer das Smartphone intensiv nutzt, sollte idealerweise täglich automatisch sichern (lassen).
Für gelegentliche Nutzer kann ein zwei- oder dreitägiger Rhythmus ausreichen - eine monatliche Sicherung wäre das absolute Minimum. Und bei besonders sensiblen Daten gilt: Immer sofort sichern.