Erste Beta in wenigen Tagen Was bringt iOS 11?
01.06.2017, 16:30 Uhr
Die meisten Funktionen von iOS 11 liegen noch im Dunkeln, Apple hat aber vermutlich Großes vor.
(Foto: imago/Eibner Europa)
Am 5. Juni wird Apple iOS 11 vorstellen, das zum zehnjährigen iPhone-Jubiläum wohl kein kleines Update sein wird. Viel ist noch nicht über das neue Betriebssystem durchgesickert, aber es gibt ein paar vielversprechende Hinweise auf mögliche neue Funktionen.
Software kann man leichter geheim halten als Hardware. So könnte jetzt bereits mehr über das iPhone 8 bekannt sein als über iOS 11. Das Smartphone kommt voraussichtlich Mitte September, das Betriebssystem stellt Apple bereits am 5. Juni zu Beginn der Entwicklerkonferenz WWDC vor. Aber obwohl Apple bisher kaum einen Leak zugelassen hat, deuten sich ein paar Funktionen und Eigenschaften an, die iOS 11 wahrscheinlich oder vielleicht haben könnte.
Dark Mode
Viele Nutzer wünschen sich einen Modus, bei dem die iOS-Hintergründe nicht überwiegend weiß sind, sondern durch dunkle Farben ersetzt werden. Das spart Strom und der Nutzer beleuchtet nachts oder im Kino sein Gesicht nicht wie in einem Horrorfilm. Außerdem sieht so ein Dark Mode ziemlich gut aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass Apple eine entsprechende Funktion in iOS 11 bietet, ist relativ hoch.
Video-Update für Apple Music
Sicher ist, dass Apple Music ein Video-Update erhält. Das hat Musik-Chef Jimmy Lovine bereits in einem Interview mit "Bloomberg" bestätigt. Hintergrund sind die geplanten Eigenproduktionen in diesem Bereich. Den Anfang macht ab dem 8. August Carpool Karaoke. Voraussichtlich wird aber auch die App selbst aufgemöbelt.
Siri wird intelligenter
Jüngste Gerüchte deuten darauf hin, dass Apple per Extra-Chip aus seiner digitalen Assistentin Siri eine Künstliche Intelligenz machen möchte. Möglicherweise ist es dafür noch zu früh und nur die neuen Geräte kämen in den Genuss des Chips. Aber auf jeden Fall hat Apple auf diesem Gebiet großen Nachholbedarf gegenüber Google, Amazon oder Microsoft, und man darf davon ausgehen, dass sich hier einiges tun wird. Möglicherweise wird am 5. Juni auch ein Siri-Lautsprecher als direkte Konkurrenz zu Amazon Echo oder Google Home präsentiert.
"Business Insider" berichtete, Apple habe im britischen Cambridge ein geheimes Labor, wo vor allem Mitarbeiter der im Oktober 2015 übernommenen Firma VocalIQ an Siris neuen KI-Fähigkeiten arbeiten sollen. Eine Stärke der britischen Software ist es, natürlich gesprochene Sprache zu verstehen. Dazu gehören verschachtelte Sätze, die mehrere Fragen und/oder Bedingungen verknüpfen. Laut "Appleinsider" soll Siri wie die Assistenten-Konkurrenz künftig außerdem das Nutzerverhalten studieren und entsprechend kontextbezogene Vorschläge machen. Und wie Google es schon mit Allo vorgemacht hat, könnte Siri in iMessage nach dem Update basierend auf dem Inhalt von Chats von sich aus passende Informationen bereitstellen. Über iCloud könnte sie auch geräteübergreifend arbeiten.
Augmented Reality
Tim Cook ist ein großer Fan von Augmented Reality (AR) und vergleicht die Technik sogar mit der Erfindung des Smartphones. Möglicherweise geht Apple hier einen ähnlichen Weg wie Google beim Tango-Projekt. Was Cook hier aus dem Hut zaubern wird, ist aber noch völlig offen. Es dürfte irgendwo zwischen Pokémon Go und Microsoft Hololens liegen. Für AR-Zwecke könnte auch die heiß gehandelte 3D-Frontkamera des iPhone 8 dienen. Eventuell integriert Apple in iOS 11 eine Funktion, bei der der Nutzer die Kamera auf ein Objekt, Text oder Code richtet und entsprechende Erklärungen, Informationen oder Vorschläge erhält. Google hat mit Google Lens bei seiner Entwicklerkonferenz I/O auch hier schon die Richtung vorgegeben.
Gruppenchat mit Facetime
Als Steve Jobs Facetime mit dem iPhone 4 vor sieben Jahren vorstellte, war der Videochat eine tolle Sache. Inzwischen haben Whatsapp & Co. der iOS-Funktion schon lange den Rang abgelaufen - vor allem in Sachen Vielfalt. Jetzt gibt es Gerüchte, wonach mit iOS 11 endlich auch Gruppenchats mit iPhones und iPads möglich sein werden. Bis zu fünf Nutzer sollen daran teilnehmen können.
Smarter Energiesparmodus
Die Assistenten auf vielen Android-Geräten zeigen, wie viel Akku-Laufzeit ein intelligenter Energiesparmodus bringen kann, der die Gewohnheiten des Nutzers analysiert und dementsprechend Ressourcen verteilt oder Hintergrundaktivitäten steuert. Auf iOS-Geräten gibt's nur die Wahl zwischen Stromsparmodus an oder aus. Das soll sich mit dem Update auf iOS 11 ändern.
Extras fürs iPad
Apple könnte mit iOS die Möglichkeiten seiner iPads, speziell seiner iPad-Pro-Modelle, ausbauen. Konkrete Hinweise gibt es hier weniger, aber Wünsche von Nutzern. Ganz oben auf der Liste stehen mehrere Benutzer-Konten auf einem Gerät und besseres Multitasking. Um iPad Pros zum PC-Ersatz zu machen, gibt's aber auch Forderungen nach einer Maus-Unterstützung und echte Profi-Apps wie Adobes Creative-Cloud-Programme als Vollversionen.
Wie iOS 11 genau aussieht, wird sich wohl erst am Pfingstmontag zeigen, wenn Tim Cook und sein Team die Keynote zur WWDC halten werden (ab 19:00 MESZ). Apple wird sich ins Zeug gelegt haben, denn wahrscheinlich wird es zum zehnjährigen iPhone-Jubiläum auch ein großes Update seines Betriebssystems bieten wollen. Entwickler werden die erste Vorab-Version schon kurz nach der Konferenz installieren können, die erste öffentliche Beta dürfte in einigen Wochen folgen.
Quelle: ntv.de