Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte

Die Tendenz ist besorgniserregend: Immer öfter werden in Deutschland Anschläge auf Asylunterkünfte mit Sprengstoff verübt. 13 waren es allein im vergangenen Jahr - die meisten davon in den neuen Bundesländern. Und die Spirale der Gewalt dreht sich weiter.

Unbekannte attackieren ein Flüchtlingsheim mit einer Handgranate und die AfD-Chefin erwägt Schüsse an der Grenze. Woher kommt die Gewaltbereitschaft? Die CSU trägt eine Mitschuld, meint SPD- Fraktionsvize Lauterbach in "Das Duell bei n-tv". Von Timo Kather

Seit Monaten häufen sich Anschläge auf Flüchtlingsheime in ganz Deutschland. Im Schwarzwald erreicht die Gewalt nun eine neue Qualität: Dort werfen Unbekannte eine Handgranate auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft.

• Video Unbekannte werfen Handgranate auf Flüchtlingsheim
• Handgranatenanschlag auf Asylheim Maas: "Ausmaß der Gewalt ist erschreckend"

Zum ersten Mal verwenden Attentäter bei einem Angriff auf ein Flüchtlingsheim eine Kriegswaffe. Ermittler und Politiker sind erschüttert. Justizminister Maas fordert eine harte Bestrafung, Niedersachsens Innenminister Pistorius spricht von Terrorismus.

Großeinsatz der Polizei im Schwarzwald: Vor einem Flüchtlingsheim in Villingen-Schwenningen landet ein "verdächtiger Gegenstand", der sich als Sprengkörper herausstellt. Doch eine Detonation gibt es nicht.

Die Vorwürfe sind gravierend: Eine militante Zelle rechtsextremer Terroristen soll in Deutschland Brand- und Sprengstoffanschläge geplant haben. Der Führungsspitze der "Oldschool Society" drohen lange Haftstrafen.

Im hessischen Dreieich wurden Flüchtlinge bislang willkommen geheißen, Probleme soll es nicht gegeben haben. Nun der Schock: Ein Unbekannter feuert mitten in der Nacht mehrere Schüsse auf eine Unterkunft und verletzt einen Mann aus Syrien.

Auch an den Weihnachtstagen steht in Deutschland eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Flammen. Und die Polizei vermutet: Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es erneut ein Brandanschlag.

Schon wieder kommt es in Deutschland zu einem Brandanschlag. Elf Menschen erleiden Verletzungen, sechs müssen in ein Krankenhaus. Die Polizei schließt eine "ausländerfeindliche Motivlage" nicht aus.

Tröglitz ist für viele der Inbegriff von Fremdenfeindlichkeit. Die Asylbewerber im Ort versuchen, Vorurteile abzubauen und Anschluss zu finden. Sie werden unterstützt von couragierten Tröglitzern, die sich ihren Nachbarn entgegenstellen. Von Benjamin Geese, Tröglitz