Berlin

Das Image von Berlin hat durch die Leichtathletik-WM einen großen Schub bekommen: Diese positive Bilanz zog Berlins Tourismuschef. Er übte aber auch Kritik.

Tausende Freiwillige, Athleten und das Maskottchen Berlino haben den Abschluss der Leichtathletik-WM im Berliner Olympiastadion gefeiert. Mit Transparenten bedankten sich die Aktiven beim Publikum für die gute Stimmung auf den Rängen.

Das im Sprint von Jamaika gedemütigte US-Team hat seine Dominanz auf der Stadionrunde fortgesetzt und für einen fulminanten Abschluss der 12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin gesorgt. Durch die beiden überlegen herausgelaufenen Siege der 4x400-m-Staffeln jeweils in Jahres-Weltbestzeit sicherten sich die USA zum neunten Mal in der WM-Geschichte die Nummer eins im Medaillenspiegel.

Viel Werbung wurde im Vorfeld nicht gemacht. Berlin zeigte sich gegenüber der Leichtathletik-WM eher verhalten. Dennoch ist sie ein großer Erfolg geworden - dem Marathon sei Dank.

Es waren seine Wettkämpfe, doch Usain Bolt wollte so schnell wie möglich die Tartanbahn gegen die Tanzfläche eintauschen. Der Superstar der WM glänzte als DJ in einem Berliner Nobelclub und will jetzt nur noch "das Leben genießen". Wenn da nicht ein kleines Problem wäre, das ihm der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit eingebrockt hat.

Mit einer derben Äußerung über den Berliner Stadtteil Marzahn während der Übertragung des Finales im Hammerwurf der Frauen hat Wolf-Dieter Poschmann den Unmut der Linken-Politikerin Petra Pau auf sich gezogen. Die Vizepräsidentin des Bundestages wirft dem Kommentator Arroganz vor.

Die Leichtathletik-WM in Berlin neigt sich dem Ende. Das deutsche Team glänzte hier und blamierte sich dort. Unvergessen bleibt nicht nur die grandiose Leistung von Jennifer Oeser. Im Gedächtnis bleiben auch die leeren Versprechungen von Malte Mohr.

In Westberlin ist er geboren, in Ostberlin feierte er Erfolge als Schauspieler. Doch letztlich ist Henry Hübchen der Unterschied egal: "Ost-West spielt eine Rolle, aber nicht in meinem Gefühl", sagt er.

Für die finanziell angeschlagene Stadt Berlin wird die Leichtathletik-Weltmeisterschaft noch teurer als zunächst angenommen. Innensenator Körting bestätigte, dass Berlin eine Lücke im sechsstelligen Bereich schließen muss. Grund sei vor allem der unzureichende Ticket-Absatz.

Die Ausrichterstadt Berlin wird dem Superstar der Leichtathletik-Weltmeisterschaft, Doppelweltmeister Usain Bolt, eine besondere Ehrung zukommen lassen. Der Weltrekordler über 100 und 200 Meter bekommt sein persönliches Stück der Berliner Mauer.