Bundeskanzleramt

Der Koalitionsvertrag steht, jetzt könnte Scholz eigentlich Kanzler werden. Oder? Ja, es gibt nur ein kleines Aber seitens der Grünen. Aber dann ist es höchstwahrscheinlich bald tatsächlich so weit.

Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel bittet am gestrigen Dienstagabend Vertreter der Ampelparteien ins Kanzleramt, um über die brenzlige Corona-Lage zu sprechen. Dabei wirbt sie laut einem Bericht scheinbar für einen sofortigen Lockdown für alle bis Anfang Dezember.

Olaf Scholz hat neue Corona-Maßnahmen vorgestellt. Dazu gehört die Einrichtung eines ständigen Bund-Länder-Krisenstabs. Der soll schon vor Regierungswechsel startklar sein. Zudem sollen Pflegekräfte einen erneuten Bonus bekommen. Die künftige Ampel stellt dafür eine Milliarde Euro bereit. Eine Impfpflicht soll es für Einrichtungen mit Risikogruppen geben.

Einen Blitzbesuch im Kanzleramt machen am Nachmittag die Spitzen der künftigen Ampel-Regierung. Am Vortag forderte Merkel drastischere Maßnahmen gegen die Pandemie. Auf eine allgemeine Impfpflicht drängen derzeit vor allem einige Ministerpräsidenten.

• Video Ampel-Parteien feilen bis in die Nacht am Vertrag

Die scheidende Kanzlerin Merkel hat privat nicht viel mit Technik am Hut. Wie sie in einem Interview verrät, sei sie schon zufrieden, wenn sie ihre Waschmaschine richtig programmieren kann. Was sie nach ihrer Amtszeit machen will, lässt die Noch-Regierungschefin einigermaßen offen.

Auch nach Ende ihrer Amtszeit als Bundeskanzlerin steht Angela Merkel ein Büro im Bundestag zu. Der Antrag der dafür nötigen Stellen sorgt allerdings für Irritationen, die Opposition wirft Merkel mangelnde Bescheidenheit und "Überausstattung" vor.

Mit einem gezielten Affront gegen Ungarns Regierung gehen die MTV Europe Music Awards über die Bühne. Geehrt wird nämlich auch Viktoria Radvanyi, eine LGBTQ-Aktivistin. Schon im Vorfeld empört sich Orbans Kanzleramt über die "Provokation".

Merz, Braun, Röttgen - wer wird der nächste CDU-Vorsitzende? Das Rennen um Laschets Nachfolge läuft. Der CDU-Kreisverband Gießen nominiert nun einstimmig Kanzleramtsminister Helge Braun und macht ihn damit zum ersten offiziellen Kandidaten.

Auf dem G20-Gipfel darf Finanzminister Scholz schon einmal fürs Kanzleramt trainieren. Beim Gespräch zwischen Kanzlerin Merkel und US-Präsident Biden ist der SPD-Politiker in voller Größe dabei. Das Weiße Haus muss allerdings noch üben: In Washington nennt man den SPD-Mann Olaf Schulz.

Diese Einladung ist historisch: Noch-Kanzlerin Merkel nimmt ihren wahrscheinlichen Nachfolger Scholz mit zum G20-Gipfel. Die Teilnahme im Doppelpack soll Kontinuität signalisieren, heißt es. Es ist eine Gelegenheit für Scholz, sich auf internationaler Bühne zu etablieren - und wichtige Freundschaften zu pflegen.