Deutsche Bahn

Während in Deutschland noch diskutiert wird, den Nachtzugverkehr wieder auszuweiten, fahren die Österreichischen Bundesbahnen nun auch von Wien nach Brüssel. Auf der ersten Fahrt sind einige EU-Politiker mit dabei. Aber auch Fahrgäste in deutschen Städten können zusteigen.

Für Verkehrsminister Andreas Scheuer ist es ein "Wow-Effekt" für die Kritiker eine Investition, die schon lange überfällig war: 86 Milliarden Euro sollen in das Schienennetz fließen. Mit dem Geld soll die Deutsche Bahn effizienter und pünktlicher werden.

• Video Scheuer: "Wir erwarten einen ganz großen Boom"

Das Image der Deutschen Bahn hängt nicht nur an der Pünktlichkeit der Züge. Wichtig sind vor allem zufriedene Kunden. Zu denen zählt der frühere Bundestagsabgeordnete Ströbele derzeit nicht - und das hat einen Grund.

Damit sich die Deutsche Bahn in Zeiten ehrgeiziger Klimaziele ganz auf den Fahrbetrieb konzentrieren kann, will die Union das Schienennetz aus dem Mammutkonzern herauslösen und etliche der Tochterfirmen abstoßen. Das Verkehrsministerium reagiert verhalten auf die Zerschlagungspläne.

Fernverkehrstickets werden günstiger. Denn seit Jahresbeginn gilt für diese Fahrkarten eine niedrigere Mehrwertsteuer. Das betrifft nun auch alle Bahncards. Was Verbraucher wissen müssen.

Die Flixbusse fahren mittlerweile durch ganz Europa, Flix-Züge gibt es auch und mittlerweile will das Unternehmen Flixmobility weltweit mitmischen. Das Konzept scheint aufzugehen: Die Fahrgastzahlen schnellen hoch.

Die Deutsche Bahn wird selten mit Lob überschüttet, doch nun kommt das sogar vom Verkehrsminister: Pünktlicher, besser, zuverlässiger findet Scheuer den Staatskonzern und kündigt fürs Frühjahr einen Bahngipfel an. Statt einer Reservierungspflicht in ICE will der Minister lieber mehr Züge aufs Gleis bringen.

Digital ist bei der Deutschen Bahn längst noch nicht alles möglich. Viele Kunden stören sich an dem bürokratischen Aufwand, um bei Zugverspätungen ihr Geld zurückzubekommen. Da ein einfacherer Weg vorerst nicht in Sicht ist, profitieren nun einige Startups von der Service-Lücke des Staatskonzerns.

Vor drei Jahren zieht die Bahn bei der Nachtzug-Sparte die Notbremse, weil sie ein Verlustgeschäft darin sieht. In Österreich funktioniert das Konzept dagegen - und könnte nun für einen Wiedereinstieg in Deutschland sorgen.

Günstigere Tickets sollen im Rahmen des Klimapakets mehr Menschen zum Bahnfahren animieren. Beim Schienenausbau wird allerdings künftig weniger tief in die Tasche gegriffen.