Flüchtlinge

Das Bundesamt für Migration geht davon aus, dass bis Jahresende mehr als 400 000 Asylanträge gestellt werden. An diesen Freitag wollen Bund und Länder im Kanzleramt über die Lage beraten. Die Ministerpräsidenten stellen schon vorab klare Forderungen.

Noch im Jahr 2014 wurden in Deutschland rund 200.000 Anträge auf Asyl gestellt. Dass diese Zahl 2015 übertroffen würde, haben die Behörden erwartet und gaben Anfang des Jahres die Zahl 300.000 als mögliches Ziel aus. Jetzt werden mehr als 400.000 erwartet.

Wegen Bürgerkriegen und anderer bewaffneter Konflikte müssen Millionen von Menschen ihr Zuhause verlassen und fliehen. Im vergangenen Jahr waren es so viele wie nie zuvor. Die Situation erinnert an die Flüchtlingsmassen während des Zweiten Weltkriegs.

Seit elf Jahren ist Amira auf der Flucht. Im Sudan musste sie zusehen, wie ihr Bruder ermordet wurde, was die Polizei mit ihrem Mann gemacht hat, weiß sie nicht. Mit ihren Kindern floh Amira nach Kairo. Aber auch dort ist sie nicht sicher. Von Sofian Philip Naceur, Kairo

Um die verstärkte Seenotrettung im Mittelmeer zu unterstützen, schickt die Bundeswehr die Fregatte "Hessen" und das Versorgungsschiff "Berlin" in ein Seegebiet südlich vor Italien. Doch noch sind nicht alle Einzelheiten geklärt.

Vor der italienischen Küste hat ein Frachter 200 Schiffbrüchige aufgenommen. Die gekenterten berichten von einer Explosion auf ihrem Schiff und von Mitreisenden, die ins Wasser sprangen.

Allein am vergangenen Wochenende werden mehr als 6000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer gerettet. Aber die nächste Hürde wartet bereits: Handwerks-Präsident Wollseifer ruft die deutsche Politik deshalb zu schnellem Handeln auf - auch aus Eigennutz.

• Der stille Tod auf dem Meer Flüchtlinge - abgezockt, eingepfercht, verschollen

Nach den verheerenden Unglücken von Booten mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer beschließen die EU-Staaten, die unterfinanzierte Rettung der Menschen ernster zu nehmen. Die italienische Küstenwache meldet erste Erfolge.

Die EU-Staaten schicken Marineschiffe ins Mittelmeer. Ist das nun Grenzschutz – oder ein Seenotrettungsprogramm für Flüchtlinge? Darüber stritten CDU-Außenexperte Philipp Mißfelder und der Flüchtlingsaktivist Elias Bierdel bei "Das Duell". Von Timo Kather

Vor dem Spitzentreffen der Koalition zu aktuellen Zankäpfeln wie dem Mindestlohn oder dem Soli stecken SPD und CSU ihre Claims ab. Die hochkarätige Runde tagt darauf bis tief in die Nacht, der Wille zur Einigung scheint aber nicht sonderlich ausgeprägt zu sein.