Griechenland

Die Börse in Japan profitiert vom schwächeren Yen und der Hoffnung, dass Europa sich auf die Hilfen für Griechenland verständigen wird. Die Regionalwahl in Katalonien schürt allerdings Sorgen um Spanien.

Der Tag der Wahrheit für die Steuerzahler rückt näher: Die Euro-Länder sollen Athen die Hälfte seiner Schulden erlassen, fordern EZB und IWF – angeblich führt Finanzminister Schäuble Geheimverhandlungen. Längst geht es nur noch um eine Frage: Wer bekommt den Schwarzen Peter – und muss die anstehenden Milliardenverluste tragen?

Am Montag wollen die EU-Finanzminister über die Freigabe der nächsten Kreditrate für Griechenland beraten. Weil EU und IWF streiten, wer die drohenden Mehrkosten übernimmt, droht das Treffen erneut zu platzen: Anlegern könnte deshalb eine turbulente Woche bevorstehen.

Deutschland muss Opfer bringen für den Zusammenhalt Europas, fordert SPD Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Zur Haftungsunion und Griechenland-Rettung gibt es keine Alternative - auch wenn dies für Deutschland teuer werden kann.

Hedgefonds schlagen Kapital aus Griechenlands Schuldendrama. Die Spekulation auf einen Schuldenrückkauf spielt ihnen in die Karten. Wer da nicht auf dem griechischen Anleihemarkt dabei ist, hat selbst schuld, heißt es.

Dem strapazierten griechischen Gesundheitssystem droht eine weitere immense Belastung – die Rückkehr von Malaria. Wissenschaftler sind alarmiert und fordern die Regierung auf, sofort Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Doch die Bekämpfung der Mücken ist inmitten der Schuldenkrise eine kaum zu bewältigende Aufgabe.

An den Devisenmärkten schöpfen die Anleger - anders als an den Börsen - wieder mehr Hoffnung: Der Ifo-Geschäftsklimaindex steigt überraschend und gibt auch dem Euro Auftrieb. Und auch das Schuldendrama in Griechenland beflügelt weiter die Phantasien der Anleger.

Die US-Börsen erwarten mit kleinen Pluszeichen das lange Thanksgiving-Wochenende. Die anhaltenden Sorgen um Griechenland und den US-Haushalt verhindern größere Gewinne. Die neuesten Konjunkturdaten liefern nur wenig Kaufimpulse.

Eurozone und IWF schaffen es nicht, eine Lösung für Griechenland zu finden - und die Anleger an den Aktien- und Devisenmärkten schauen kaum hin. Sie halten es für äußerst unwahrscheinlich, dass Athen noch fallengelassen wird.

Die Euro-Finanzminister wollen nach dem Scheitern ihrer nächtlichen Verhandlungen am kommenden Montag einen neuen Anlauf nehmen, um den gordischen Knoten der Griechenland-Probleme zu lösen. Die Zeit wird immer knapper, um eine Pleite des Euro-Krisenlandes abzuwenden.