Österreich

Vizekanzler Heinz-Christian Strache ist zurückgetreten. Doch ob die Regierungskoalition in Österreich bestehen bleibt, ist unklar. Auf dem Wiener Ballhausplatz vor dem Bundeskanzleramt fordern Tausende Menschen Neuwahlen.

Österreichs Vizekanzler Strache nutzt in seine Rücktrittsankündigung zur Rechtfertigung und zum Angriff. Die Aufnahme eines Treffens auf Ibizia sei eine Schmutzkampagne. Am Ende räumt er aber auch Fehler ein.

Die politische Karriere des österreichischen Vizekanzlers Strache nimmt ein abruptes Ende. Grund ist ein Video, das ihn in Verhandlungen mit einer vermeintlichen russischen Investorin zeigt. "Spiegel"-Redakteur Martin Knobbe erzählt im n-tv Interview, wie er das Material bewertet.

Über Jahre ist Heinz-Christian Strache FPÖ-Chef, führt die Partei zu Wahlsiegen und an die Macht. Er selbst ist schließlich Vizekanzler, bis er wegen eines Videos zu Fall kommt.

Die Beweislage ist erdrückend. Nur einen halben Tag nach Bekanntwerden eines kompromittierenden Videos schmeißt FPÖ-Chef Strache hin. Den Inhalt der Aufnahmen kann er nicht leugnen. Also attackiert er die bislang unbekannten Verfasser und inszeniert sich als Opfer.

Es ist ein warmer Sommerabend, als sich FPÖ-Chef Strache und einige Vertraute auf Ibiza mit einer Frau treffen, die sie für eine russische Investorin halten. Fast zwei Jahre später sorgt ein Video von dem Treffen für ein politisches Beben in Österreich. Worum geht es? Von Solveig Bach

Ein heimlich gefilmtes Video bringt schließlich das Fass zum Überlaufen. Österreichs Kanzler Kurz will nicht länger mit seinem Vizekanzler und FPÖ-Chef Strache zusammenarbeiten. Kurz will sich heute auf einer Pressekonferenz dazu äußern.

Vor den Wahlen 2017 verhandelt der jetzige österreichische Vizekanzler Strache mit einer Frau, die er für eine russische Oligarchin hält, über Investitionsmöglichkeiten. Das Treffen bringt nun Österreichs Regierung an den Abgrund.

Wenn nicht jetzt – wann dann? Das Skandal-Video um Vizekanzler Heinz-Christian Strache lässt Österreichs Regierungschef Sebastian Kurz keine Wahl: Er muss die Notbremse ziehen. Ein Kommentar von Christian Bartlau, Wien

Ein Video schlägt hohe Wellen in Wien: Was Vizekanzler Strache als einen feuchtfröhlichen Abend in Urlaubsatmosphäre herunterspielt, ist für die Opposition der handfester Beweis für eine kleptokratische Regierung. Österreichs Koalition steht vor der Zerreißprobe.