Propaganda

Am Sonntag verkündet das IOC: Peng Shuai geht es gut, sie wird im nächsten Jahr mit Thomas Bach speisen. Dazu gibt es sogar ein Video. Doch die internationale Athletengemeinde lässt kein gutes Haar am IOC. Das mache sich "mitschuldig an der böswilligen Propaganda" Chinas.

In Russland wirbt RT für Corona-Impfungen, in Deutschland tritt der russische Sender als Sprachohr der Covid-Skeptiker auf. Kuriose Folge: Deutsche RT-Beiträge sind unter russischen Impfgegnern ein Hit. Von Denis Trubetskoy, Kiew

Bislang verabschiedete Chinas Einheitspartei zwei "historische Resolutionen". Nun ist eine weitere in Planung. Sie soll Staatschef Xi eine dritte Amtszeit ermöglichen. Damit würde er zu Revolutionär Mao aufschließen. Die Propaganda übt sich bereits in Vergleichen.

Der pure Luxus kann den Blick schon mal vernebeln. Und bei purem Luxus mischt Katar in der obersten Liga mit. Damit die Fußball-Nationalspieler nicht ohne Hintergrundwissen zur WM reisen, bietet Human Rights Watch Nachhilfe an. Denn die Propaganda dürfe nicht für sich allein stehen bleiben.

Mindestens 16.000 Menschen haben in diesem Jahr die gefährliche Reise über den Ärmelkanal nach Großbritannien angetreten - mit Hoffnungen auf ein sicheres Leben ohne Rassismus und mit besseren Jobchancen. Doch am anderen Ufer brodelt die Propaganda gegen sie.

Zuletzt liebäugeln hochrangige Vertreter der Regierungspartei PiS mit einem EU-Austritt Polens. Deren Vorsitzender Kaczynski weist solche Überlegungen nun als "Propaganda-Erfindung" zurück. Harsche Kritik an der EU äußert er dennoch - vor allem an der Rolle Deutschlands.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio kommt es bereits früh zu einem ersten Eklat. Ein algerischer Judoka verweigert einen möglichen Kampf gegen einen Israeli und verzichtet lieber ganz. Der internationale Judo-Verband sperrt den Athleten und seinen Trainer nun für zehn Jahre.

Kurz nachdem die Taliban ihn zum stellvertretenden Regierungschef ernennen, verschwindet Ghani Baradar plötzlich von der Bildfläche. Auf einem Tonband bezeichnet der Mitbegründer der Terrorgruppe die Gerüchte um seinen Tod als "falsche Propaganda". Wo er sich aufhält, bleibt weiter unklar.

Während die Welt auf den Flughafen in Kabul blickt und Menschen in Sicherheit gebracht werden, ziehen die Taliban im Hintergrund die Fäden. So sieht es zumindest der afghanische Journalist Hossaini. Die Miliz wisse mit westlichen Medien umzugehen und nutze Social Media zur Propaganda.

China nutzt die wirtschaftlichen Nöte von westlichen Verlagen, um sich für seine Propaganda Plattformen im seriösen Gewand zu erkaufen. In den USA, aber auch in Deutschland fließen große Summen in Anzeigen und Beilagen in renommierten Zeitungen und Magazinen. Von Marcel Grzanna