Prozesse

J.P. Morgan soll Bear Stearns zu einem Schnäppchenpreis bekommen. Doch nun regt sich Widerstand bei Aktionären des angeschlagenen Instituts gegen den Notverkauf. Für sie könnte eine Insolvenz wesentlich profitabler sein, schließlich ist allein die Firmenzentrale rund eine Milliarde Dollar wert. J.P. Morgan hat mit dem Widerstand gerechnet und Milliarden für Prozesse zurückgestellt.

Das juristische Nachspiel um den Rücktritt von Jürgen Schrempp als Chef von DaimlerChrysler geht in die nächste Runde. Der Prozess um eine angeblich verspätete Mitteilung muss neu aufgerollt werden. Vor rund einem Jahr hatte das Oberlandesgericht Stuttgart entschieden, dass der Konzern die Personalentscheidung rechtzeitig bekanntgegeben hat. Das sehen ehemalige Kleinaktionäre aber anders.

Das Strafgericht im schweizerischen Zug hat im Prozess um den Bankrott des Sportvermarkters ISMM/ISL erstmals das Korruptionssystem im Weltsport belegt.

Fast acht Jahre nach dem Concorde-Unglück will ein französischer Staatsanwalt die US-Fluggesellschaft Continental Airlines wegen fahrlässiger Tötung verklagen. Ermittlungen zufolge hatte bei dem Unglück ein Metallteil von einer Continental-Maschine auf der Startbahn gelegen und Reifen der Concorde zum Platzen gebracht. 113 Menschen kamen ums Leben.

Ein Gericht wies die Klage mit der Begründung zurück, der Fußballer werde vom FC Valencia zwar nicht mehr eingesetzt, sei aber aus dem Kader nicht definitiv ausgeschlossen worden.

Um einen Prozess wegen Steuerhinterziehung zu vermeiden, hat sich der niederländische Nationaltrainer Marco van Basten zur Zahlung von 7,2 Millionen Euro an die italienischen Finanzbehörden bereiterklärt.

Weil die Staatsanwaltschaft in einem offiziellen Dokument einen positiven Dopingtest von Bonds falsch datiert hat, fordern die Anwälte des Homerun-Königs die Einstellung des Prozesses.

Der VW-Prozess um Untreue und Lustreisen ist zu Ende gegangen. Das Landgericht Braunschweig verurteilte Ex-Betriebsratschef Volkert zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten. Ex-Personalchef Gebauer wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Die Verteidigung will in Revision gehen. Volkerts Anwalt sprach von einem "krassen Fall von Zweiklassen-Strafjustiz".

In der VW-Korruptionsaffäre treten die Ermittler bei der Aufdeckung eines Systems von Tarnfirmen weiter auf der Stelle. Während im Prozess um Lustreisen und Sonderzahlungen an Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert am Freitag das Urteil fällt, liegt der eigentliche Auslöser des Skandals im Dunkeln.

Im Pprozess gegen den ehemaligen Volkswagen-Betriebsratschef Volkert fordert die Verteidigung Freispruch.