Radsport

Der geständige Dopingsünder Bernhard Kohl muss nach seinen offenen Worten über Betrugspraktiken im Profi-Radsport mit einer Verleumdungsklage in Frankreich rechnen.

Dem Radsport steht neuer Ärger ins Haus. Nach Auswertung der Blutprofile will der Weltverband (UCI) Anfang nächster Woche Disziplinarverfahren gegen einige Radprofis einleiten. Namen nannte UCI-Präsident Pat McQuaid noch keine.

Der inzwischen zurückgetretene Österreicher Bernhard Kohl rückt mit neuen brisanten Äußerungen die komplette Radsport-Elite in Doping-Nähe. Als junger Profi hätte er aus Kostengründen nicht in großem Stil gedopt. Doch wusste er, was die 'Großen' nehmen.

Diesmal flossen keine Tränen, als Bernhard Kohl vor die Presse trat. Mit nur 27 Jahren erklärte der Radprofi in Wien seinen sofortigen Rücktritt. Nach Ablauf seiner Dopingsperre will er nicht in den Radsport zurückkehren, weil er "das Lügen satt habe", Talent, Training und knallharte Disziplin im Hochleistungssport aber irgendwann nicht mehr ausreichen - und Doping dann zur Regel wird. Kohl zieht damit die einzig nachvollziehbare Konsequenz und verdeutlicht gleichzeitig das Dilemma des Sports. Der taumelt von Dopingskandal zu Dopingskandal, propagiert öffentlich knallharte Aufklärung und steht sich dann aus Angst vor einer wirklichen Aufarbeitung immer wieder selbst im Weg. Eine Analyse von Christoph Wolf.

Der deutsche Profi-Radsport steht vor weiteren Doping-Enthüllungen. Die Untersuchungskommission des Universitätsklinikums Freiburg will am Mittwoch ab 13 Uhr ihre Ergebnisse vorstellen.

Die dritte positive Dopingprobe von Stefan Schumacher hat dem deutschen Radsport einen weiteren Nackenschlag versetzt, doch sein Anwalt Michael Lehner bleibt gelassen.

Dem Radsport droht der nächste Dopingskandal. Wie der "Spiegel" berichtet, stehen die früheren T-Mobile-Profis Andreas Klöden und Matthias Kessler unter Verdacht.

Die Einführung des Biologischen Passes im Radsport zeitigt offenbar Erfolge. Nach Angaben des Radsport-Weltverbandes UCI wurden weitere Profis als Betrüger überführt.

Radprofi David Kopp, 2005 Gewinner des deutschen Klassikers "Rund um Köln", ist bei einem nationalen Rennen in Belgien vom flämischen Radsport-Verband positiv auf Kokain getestet worden.

Der Radsport-Weltverband UCI hat die in Frankreich geltende zweijährige Dopingsperre gegen Stefan Schumacher übernommen. Das gab Präsident Pat McQuaid auf einer Pressekonferenz in Paris bekannt.