OECD-Bericht Auch 2013 steckt Spanien noch in der Rezession
29.11.2012, 14:17 UhrDie Rezession in Spaniens Wirtschaft wird sich im kommenden Jahr noch verstärken, erst 2014 ist ein leichtes Wirtschaftswachstum zu erwarten. Das prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem Länderbericht Spanien und mahnt weitere rasche Reformen im Bankensektor und am Arbeitsmarkt an.
Das spanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im laufenden Jahr um 1,3 Prozent schrumpfen, heißt es in dem Bericht. Für 2013 wird ein Minus von 1,4 Prozent erwartet. Erst für 2014 wird ein kleines Wachstum von 0,5 Prozent prognostiziert.
Das Aufräumen nach dem Platzen der kreditfinanzierten Immobilienblase in Spanien belastet die Wirtschaft immer noch stark. Gegen die Finanzkrise in Spanien müssten nun rasch weitere Schritte unternommen werden, drängt die OECD. Dabei sei eine baldige, geordnete Abwicklung der nicht überlebensfähigen Banken und eine zügige Rekapitalisierung der überlebensfähigen Institute - wie in der Absichtserklärung mit der EU vereinbart - Schlüsselelemente.
Spanien hat mit der EU eine Reform des Bankensektors vereinbart, als das Land Finanzhilfe von bis zu 100 Milliarden Euro für die Bankenrekapitalisierung beantragte. Die Inhaber von nachrangigen Schuldverschreibungen sollen Verluste tragen müssen, wenn Banken abgewickelt oder mit öffentlichen Geldern restrukturiert werden, heißt es bei der OECD.
Weiteren starken Reformbedarf sieht die Organisation auch am spanischen Arbeitsmarkt, auch wenn die Arbeitsmarktreform von 2012 bereits einige strukturelle Probleme beseitigt habe. Doch sei eine weitere Flexibilisierung und eine Verbesserung der Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche möglich, vor allem für die zahlreichen jungen Leute ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote werde von durchschnittlich 25,0 Prozent im laufenden Jahr 2013 voraussichtlich auf 26,9 Prozent steigen und auch 2014 kaum zurückgehen, prognostiziert die OECD.
Quelle: ntv.de, DJ