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Prozess "besser als geplant" Deutsche Bahn meldet bei Konzernsanierung Fortschritte – aber auch Probleme

Wie viele Züge tatsächlich ausfallen oder sich verspäten, war vorerst noch unklar. (Foto Illustration)

Wie viele Züge tatsächlich ausfallen oder sich verspäten, war vorerst noch unklar. (Foto Illustration)

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die Deutsche Bahn hat Fortschritte bei der umfassenden Sanierung des Konzerns und zugleich bedeutende Probleme insbesondere im Bereich der Infrastruktur gemeldet. Die Sanierung komme "besser voran als geplant", zitierte die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) aus dem ersten Zwischenbericht zum Sanierungsprogramm S3, der demnach dem neuen Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) vorgelegt wurde. Darin angesprochen werden auch Risiken in verschiedenen Bereichen, welche "die Jahresziele gefährden könnten".

In den drei Sanierungsfeldern Wirtschaftlichkeit, Infrastruktur, Betrieb seien daher "Gegensteuerungsmaßnahmen" eingeleitet worden, zitierte die Zeitung weiter aus dem Bericht. Der Quartalsbericht zeige, "dass wir gut in die Sanierung gestartet sind", bestätigte eine DB-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP auf Anfrage. "Dort, wo die Fortschritte noch nicht reichen, sind zusätzliche Maßnahmen zur Gegensteuerung vereinbart oder schon in der Umsetzung", fuhr sie fort.

Besonders schlecht läuft es laut "SZ" in der gemeinwohlorientierten Infrastruktur-Sparte DB Infrago. Der Gewinn liegt demnach weit unter Plan, auch weil die Bahn-Tochter gerade viel Schadenersatz zahlen muss und der Verkauf von Grundstücken nicht so läuft wie erwünscht. Zwar saniert sie rein mengenmäßig mehr als geplant, anders als versprochen sind jedoch auch die Auswirkungen für den Bahnbetrieb immens.

Bei der Infrastruktur erreichten die Projekte "ihre geplanten Sanierungsmengen", erklärte die DB-Sprecherin der AFP weiter. "Die Anlagenqualität ist aber schlechter" und die sogenannte "Baubetroffenheit der Züge höher als erwartet". "Das beeinträchtigt die Qualität des Bahnbetriebs und die Stabilität des Fahrplans", fuhr sie fort. Dieser schlechte Zustand der Infrastruktur wirke sich "negativ auf die Ergebnisse im Betrieb aus". Die betrieblichen Pünktlichkeitswerte lägen "im unteren Bereich des Zielkorridors".

Bis Ende 2027 will die DB die Pünktlichkeit im Fernverkehr nach eigenen Angaben auf "75 bis 80 Prozent" steigern. 2025 soll sie laut "SZ"-Bericht aber zumindest schon einmal auf 66 bis 71 Prozent klettern. Im ersten Quartal von Januar bis März kratzt sie demnach mit 66,3 Prozent eher an der unteren Grenze. Im April hatten sich die Pünktlichkeitswerte erneut verschlechtert. Im Fernverkehr erreichten 61,9 Prozent der Züge ihre Unterwegs- und Endhalte mit weniger als sechs Minuten Verspätung, wie der Konzern auf seiner Website mitteilte.

Quelle: ntv.de, AFP

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