"Bewaffnen und bündeln" Dobrindt kündigt Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei an
04.10.2025, 17:05 Uhr
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) will sich verstärkt um unerlaubte Drohnenüberflüge kümmern.
(Foto: Michael Kappeler/dpa)
Angesichts der Drohnensichtungen über sicherheitskritischen Einrichtungen hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) weitere Details seiner geplanten Abwehrmaßnahmen vorgestellt. "Wir werden eine eigene Drohnenabwehreinheit bei der Bundespolizei aufstellen", sagte Dobrindt am Samstag in München. Dobrindt sprach von einem "Wettlauf" und "Wettrüsten" zwischen Bedrohung durch Drohnen und deren Abwehr. "Diesem Wettrüsten wollen wir uns stellen", sagte der CSU-Politiker.
Dobrindt kündigte an, er wolle die zuständigen Stellen "befähigen, bewaffnen und bündeln". Die Bundeswehr solle mit der bereits angekündigten Änderung des Luftsicherheitsgesetzes rechtlich befähigt werden, der Polizei Amtshilfe beim Abschuss von Drohnen etwa in größerer Höhe zu leisten. Eine Grundgesetzänderung sei dafür nicht nötig. Die für die Gefahrenabwehr im Inland zuständige Polizei solle für die Drohnenabwehr bewaffnet werden. Die entsprechenden Kompetenzen von Bund und Ländern sollten gebündelt werden.
Dobrindt hatte die für Inneres und Migration zuständigen Minister mehrerer europäischer Staaten eingeladen, hauptsächlich um erneut über eine Verschärfung der europäischen Asylpolitik zu beraten. Vertreten waren nach deutschen Angaben Belgien, Dänemark, Luxemburg, die Niederlande, Polen, Schweden und die Schweiz. Zuletzt waren wiederholt Drohnenflüge auch über sicherheitskritischen Einrichtungen in mehreren EU- und Nato-Staaten bekanntgeworden. Russland hatte Vorwürfe entsprechender Aktivitäten zurückgewiesen. Der Flughafen München war wegen Drohnenalarms wiederholt gesperrt worden, was zu erheblichen Einschränkungen des Flugverkehrs geführt hatte.
Nach dem Drohnenalarm am Münchner Flughafen vom Freitag berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise, in München solle es sich um militärisch genutzte Drohnen gehandelt haben. Auf die Frage, ob dies zutreffe, antwortete Dobrindt am Rande des Ministertreffens am Samstag: "Da weiß ich nichts dazu."
Quelle: ntv.de, RTS