Liberale Kräfte bleiben außen vor Krise der syrischen Opposition verschärft sich
27.05.2013, 10:04 UhrDie syrische Opposition hat sich bei ihren mehrtägigen Gesprächen in Istanbul bislang nicht zu einer stärkeren Eingliederung liberaler Kräfte durchgerungen. Die 60 Mitglieder umfassende Syrische Nationalkoalition lehnte es auch nach weiteren Verhandlungen bis zum Montagmorgen zur Enttäuschung arabischer und westlicher Beobachter ab, dem liberalen Block des Oppositionspolitikers Michel Kilo bis zu 22 neue Sitze zuzugestehen. Aus Kreisen der Opposition verlautete, Kilos Bündnis habe lediglich fünf Sitze angeboten bekommen. Die Gruppe will dem Vernehmen nach in Kürze entscheiden, ob sie ihre Teilnahme an der Konferenz beendet.
Damit verschärft sich die Krise der tief gespaltenen syrischen Opposition wenige Stunden vor dem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel zu Syrien. Die Minister wollen über eine Verlängerung oder Aufhebung des Waffenembargos gegen Syrien entscheiden. Großbritannien und Frankreich fordern, das noch bis Ende Mai geltende Lieferverbot gegenüber den Aufständischen zu lockern, um diese im Kampf gegen die Führung von Präsident Baschar al-Assad zu unterstützen. Fast alle anderen EU-Staaten sind gegen die Möglichkeit von Waffenlieferungen aus Sorge vor einer weiterer Eskalation des Bürgerkriegs.
Eine Syrien-Friedenskonferenz zur Beilegung des seit mehr als zwei Jahren andauernden Konflikts ist für Juni in Genf im Gespräch. Besorgt über den wachsenden Einfluss von Islamisten in den Reihen der Rebellen drängen die USA die syrische Opposition zu einer Einigung im Vorfeld der Konferenz und zur verstärkten Aufnahme gemäßigter Kräfte.
Quelle: ntv.de, Reuters