Impfstoff reicht nicht aus Mehr Cholera-Fälle weltweit
12.09.2025, 18:05 Uhr
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht die Cholera in Afrika weiter auf dem Vormarsch.
(Foto: --/AP/dpa)
Die Zahl der gemeldeten Cholera-Fälle weltweit ist nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2024 gestiegen. Die Infektionskrankheit, die zu schweren Durchfällen und lebensgefährlichem Flüssigkeitsverlust führen kann, ist eigentlich behandelbar. Aber viele Konflikte mit Vertreibungen, Überschwemmungen und andere durch den Klimawandel häufiger auftretende Naturkatastrophen sowie Wasserknappheit sorgen auch für mehr Todesfälle, berichtet die WHO.
Die WHO-Länder hätten mehr als 6.000 Tote durch Cholera gemeldet, doppelt so viele wie im Jahr davor. Die Zahl der gemeldeten Fälle stieg um fünf Prozent auf gut 560.000. Das sei alarmierend, aber die wahren Zahlen dürften nach WHO-Angaben noch deutlich höher liegen.
60 Länder meldeten Ausbrüche, nach 45 im Jahr davor. In 12 davon habe es mehr als 10.000 Fälle gegeben. 98 Prozent aller Fälle wurden aus Afrika, dem Nahen Osten und Asien gemeldet. Im Jahr 2025 waren bis Ende August 31 Länder betroffen. Es müssten mehr Anstrengungen unternommen werden, damit alle Menschen weltweit sauberes Trinkwasser und eine Abwasserversorgung hätten, so die WHO. Die Menschen müssten zudem aufgeklärt werden, wie sie sich vor einer Ansteckung schützen können, etwa durch Waschen mit Seife nach dem Toilettengang.
Es gab 2024 eine Lizenz für einen zusätzlichen Impfstoff, aber wegen der steigenden Ausbrüche reichen die Impfdosen nicht für alle Länder. Deshalb hat die WHO die empfohlene Impfung vor geraumer Zeit vorübergehend von zwei auf eine Dosis reduziert.
Quelle: ntv.de, dpa