Novartis-Präsident Vasella Millionenschwere Abgangszahlung war ein Fehler
22.02.2013, 11:32 UhrDer scheidende Präsident des Basler Pharmakonzerns Novartis hat bei der Aktionärsversammlung Fehler eingeräumt. Wegen einer ursprünglich geplanten Abgangszahlung von 72 Millionen Franken war Vasella in die Kritik geraten.
Er habe im Zusammenhang mit der Millionenzahlung zwei Fehler gemacht, erklärte Vasella den rund 3000 nach Basel gereisten Aktionären. "Der erste war, diesen Vertrag überhaupt auszuhandeln." Der zweite Fehler sei die Annahme gewesen, dass es positiv gesehen werde, wenn er die Millionen für gemeinnützige Zwecke spende, sagte der 59-jährige Manager auf seiner letzten Generalversammlung als Präsident.
Die millionenschwere Abgangszahlung, deren Einzelheiten zunächst geheim gehalten wurden, hatte seit dem vergangenen Wochenende in der Schweiz für Empörung gesorgt. Aus der Sicht von Novartis handelte es sich um eine Entschädigung für ein Konkurrenzverbot, das Vasella unterschrieben hatte. "Die Reaktionen und Vorwürfe sind nicht spurlos an mir vorübergegangen", sagte Vasella. Zu Beginn dieser Woche wurde der Vertrag wieder aufgehoben.
Trotzdem erwarten Beobachter, dass vor allem Kleinaktionäre ihrem Ärger über das Bonus- und Entlohnungssystem Luft machen. Vasella führte gleich zu Beginn der Versammlung eine Redezeitbeschränkung von fünf Minuten ein.
Neben der Entlastung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung werden die Aktionäre, allerdings nur konsultativ und nicht bindend, über ein neues Entlohnungssystem für das Management abstimmen. Zudem werden sie vier neue Verwaltungsräte wählen, zu denen auch der Bayer-Manager Jörg Reinhardt zählt, der im August Vasellas Nachfolge als Präsident antreten wird.
Quelle: ntv.de, rts