Kurznachrichten

Amnesty international Scharfe Kritik über Vorgehen polnischer Sicherheitskräfte gegen Geflüchtete an der Grenze zu Belarus

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat das Vorgehen polnischer Sicherheitskräfte gegen Geflüchtete an der Grenze zu Belarus scharf kritisiert.

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(Foto: via REUTERS)

"Wir verurteilen die menschenrechtswidrigen Zurückweisungen der Geflüchteten, wie sie durch Polen in den vergangenen Wochen zur Regel geworden sind, aufs Schärfste", erklärte die stellvertretende Amnesty-Generalsekretärin in Deutschland, Julia Duchrow, am Mittwoch in Berlin. Sie forderte, "die Spirale der Gewalt" in dem Grenzgebiet müsse "sofort durchbrochen werden".

Duchrow wies darauf hin, dass an der Grenze "tausende Geflüchtete Tag und Nacht in der Kälte ausharren" müssten. Polen müsse daher "unverzüglich gewährleisten, dass internationale Organisationen wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), die Internationale Organisation für Migration (IOM) oder Ärzte ohne Grenzen zu den Menschen gelangen können, um sie humanitär und medizinisch zu versorgen".

Amnesty International verwies hier auf entsprechende Vorgaben des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs an die polnische Regierung. Auch die sogenannten Pushbacks von Geflüchteten, wie sie Polen praktiziere, verstießen gegen internationales Recht, mahnte Duchrow.

Sie wies zudem darauf hin, dass die meisten der Geflüchteten in dem Grenzgebiet aus Krisengebieten wie Syrien, Afghanistan oder dem Irak kommen. "Wer von ihnen internationalen Schutz braucht, muss diesen jetzt auch beantragen dürfen", verlangte die Vize-Generalsekretärin. Der Zugang zum Asylverfahren an den EU-Außengrenzen dürfe "nicht zum Spielball geopolitischer Interessen werden". Amnesty International fordert in diesem Zusammenhang auch Belarus auf, Menschen nicht für politische Interessen zu instrumentalisieren.

Quelle: ntv.de, AFP

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