Politiker von CDU und CSU befürchten, dass der Vormarsch der Taliban neue Fluchtbewegungen nach Deutschland auslöst.

Die Lage in Afghanistan sei verheerend, sagte der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen dem "Spiegel": "Es kann passieren, dass sich Millionen auf den Weg machen - und zwar beginnend in den nächsten Wochen."

Unions-Fraktionsvize Thorsten Frei (CDU) forderte: "Sollten die Taliban die Kontrolle über das Land gewinnen, müssen wir alles dafür tun, dass die Nachbarländer und die internationalen Hilfsorganisationen in die Lage versetzt werden, sich um die afghanischen Flüchtlinge zu kümmern."

Bundesinnenminister Horst Seehofer  hatte am Mittwoch Abschiebungen nach Afghanistan bis auf Weiteres ausgesetzt. Man müsse mit den dortigen Behörden aber weiter über das Thema Rückführungen sprechen, sagte er dem "Spiegel". "Andernfalls werden wir mit einem Flüchtlingsstrom zu tun haben, der uns noch großen Kummer macht."