Ausgaben der Industrie steigen ABB legt kräftig zu
27.04.2011, 07:52 UhrDer Schweizer Elektrokonzern und Siemens-Konkurrent ABB verbucht im ersten Quartal dank hoher Investitionen der Industrie und Stromnetzbetreiber einen kräftigen Gewinnanstieg. Einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr wagt Konzernchef Joe Hogan aber dennoch nicht.
Der Schweizer Elektrokonzern ABB hat im ersten Quartal dank hoher Investitionen der Industrie und Stromversorgern einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Der Überschuss legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 655 Mio. US-Dollar zu.
Der Umsatz kletterte um ein Fünftel auf 8,4 Mrd. US-Dollar. Der Auftragseingang wuchs auch wegen der Übernahme des US-Konkurrenten Baldor um 28 Prozent auf 10,4 Mrd. US-Dollar und damit so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Baldor schmälert Gewinn
Während die Einnahmen die Erwartungen der Analysten deutlich übertrafen, blieb der Erlös des Siemens-Rivalen im Auftaktquartal allerdings hinter den Schätzungen zurück. Die Sonderkosten für die Baldor-Integration schlugen mit 107 Mio. US-Dollar auf das Ergebnis durch, die Experten hatten lediglich mit einem Viertel der Summe gerechnet.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir sowohl beim Wachstum als auch bei der Ertragskraft an Zugkraft gewinnen." sagte ABB-Chef Joe Hogan. "Auch unsere verbesserte Kostenstruktur hat sich ausgezahlt. So konnten wir in unseren wachstumsstarken Geschäftsfeldern eine erhöhte Rentabilität und in den nachfrageschwachen Bereichen stabile Margen erzielen."
Die hohen Rohstoffkosten erwiesen sich für die Schweizer als positiv: So würden Industrieunternehmen verstärkt in effektivere Anlagen investieren. Aufträge von chinesischen Stromversorgern für Hochspannungsleitungen wertete der Konzern als Indikator für eine weitere globale Erholung dieses Geschäftszweigs in der zweiten Jahreshälfte 2011. Damit hat ABB einen guten Teil der Aufholjagd nach der Wirtschaftskrise noch vor sich. Der deutsche Konkurrent Siemens hatte indes angekündigt, sein Wachstum werde sich im weiteren Jahresverlauf verlangsamen.
Weitere Übernahmen möglich
Einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr wagte Hogan allerdings weiterhin nicht. Er kündigte an, weiter Kosten zu sparen und nach Übernahmezielen Ausschau zu halten. "Die aktuellen Ereignisse in Japan und die hohen Ölpreise werden die Nachfrage nach energieeffizienten Energie- und Automationstechnologien voraussichtlich weiter ankurbeln", erklärte Hogan.
Quelle: ntv.de, dpa/rts