Wirtschaft

Neues Wunderherz für Rechner AMD verdrahtet "Fusion"

Einen Tag vor Beginn der Elektronikmesse CES in Las Vegas enthüllt der Chip-Hersteller AMD seinen neuesten Hoffnungsträger: Ein neuartiger Kombiprozessor soll Computerspiele, 3D-Videos und rechenintensive Anwendungen elegant beschleunigen. Für AMD geht es um das Geschäft der Zukunft.

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Der Chip-Designer AMD hat auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas Einzelheiten seiner neuen Chip-Familie "Fusion" präsentiert. Die Prozessoren basieren auf einer neuartigen Architektur, bei der neben der Recheneinheit (CPU) auch ein Grafikchip (GPU) auf einem einzigen Stück Silizium (dem sogenannten Die) aufgebracht ist. Die ersten Chips der Reihe sind für den Einsatz in Netbooks und Tablet-Computern konzipiert und dürften dort unter anderem dem Atom-Prozessor des großen Rivalen Intel sowie den Chips von ARM Konkurrenz machen.

Für die neue Fusion-Reihe hat sich AMD breite Unterstützung durch Software- und Hardware-Entwickler gesichert. Dank intensiver Zusammenarbeit soll den Verbrauchern schon bald eine breite Palette neuer Geräte zur Verfügung stehen, die die Möglichkeiten der Chips optimal ausnutzen, kündigte AMD im Vorfeld der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas an. Die viel beachtete Elektronikmesse beginnt am 6. und endet am 9. Januar.

Die Kombination von Rechen- und Grafik-Einheit auf einem Stück Silizium soll künftig großen und kleinen Computern und ähnlichen Geräten neue Kräfte verleihen. Die Kombichips sollen zum Beispiel beim Abspielen von Videos oder grafisch aufwendigen Computerspielen eine deutlich bessere Performance bieten, indem einfache Rechenaufgaben vom Grafik-Chip (GPU) übernommen werden. Vor allem für den neuen Trend 3D-Video könnten die Prozessoren künftige Rechner fit für die Zukunft machen.

Der Markt der nächsten Jahre

AMD liefert sich mit der neuen Entwicklung einen Wettlauf gegen die Zeit. Der große Rivale Intel lässt der Konkurrenz nicht viel Spielraum und arbeitet ebenfalls unter Hochdruck an der nächsten Chip-Generation. Beide Unternehmen wollen mit einem frühestmöglichen Start ihrer neuen Prozessoren den Markt für sich gewinnen. Intel, mit weitem Abstand Branchenführer, hat bereits einen Tag zuvor den Start seiner Prozessorlinie mit dem Codenamen bekannt geben. Am Mittwoch will der Chipriese weitere Details bekannt geben.

Anders als AMD bringt Intel bereits leistungsfähige Chips für Notebooks und Desktop-Rechner auf den Markt. Einen ersten Rechner mit Sandy-Bridge-Prozessor für anspruchsvolle Computerspiel-Liebhaber stellte der taiwanische Hersteller MSI bereits vor der Messe in Las Vegas vor.

AMD sieht sich dennoch als Vorreiter bei der neuen Chip-Generation. "AMD und seine Partner führen den Weg an in eine neue Ära der Computernutzung, die sich durch Unterhaltung, außergewöhnliche Internet-Nutzung und schnelle, effiziente Rechenaufgaben für die digitale Arbeit auszeichnet", sagte AMD-Topmanager John Taylor.

Das Unternehmen erhofft sich mit Fusion vor allem auch, dass sich die waghalsige und Milliarden Dollar teure Übernahme des Grafikspezialisten ATI vor über vier Jahren endlich kräftig auszahlen wird. Erste Geräte mit Fusion-Chip sollen von allen großen Herstellern, unter anderem von Acer, Asus, Samsung und Sony in Kürze verfügbar sein, kündigte AMD an.

Quelle: ntv.de, dpa

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