Dreamliner - ein Schlag ins Kontor ANA beklagt schwere Einbußen
31.01.2013, 11:47 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Das "Dreamliner"-Desaster kostet die japanische Fluglinie ANA viel Geld. Im Januar belaufen sich die Einnahmeausfälle auf elf Millionen Euro. Vorerst muss ANA nicht an der Prognose rütteln. Aber wie lange die Maschinen am Boden bleiben, ist offen. Ein Jahr? Möglich.
Der japanische Lufthansa-Partner All Nippon Airways (ANA) rechnet wegen des Ausfalls seiner pannengeplagten "Dreamliner"-Flugzeuge mit hohen Belastungen. Wie die Fluggesellschaft mitteilte, dürften die Probleme mit dem 787-Langstreckenjet des US-Herstellers Boeing allein im Januar zu Einnahmeausfällen von 1,4 Mrd. Yen führen - das sind fast 11,4 Mio. Euro. Wie lange der "Dreamliner" ausfalle, sei derzeit nicht abzusehen.
Sollte der Langstreckenflieger mehr als ein Jahr am Boden bleiben, werde dies Auswirkungen auf die Strategie des Konzerns haben, sagte ein Unternehmensvertreter der Agentur Jiji Press. Je nach Fall müsse man dann über Maschinen wie Flugrouten nachdenken. ANA besitzt so viele Dreamliner wie keine andere Gesellschaft.
Ungeachtet des Ausfalls der 787-Jets rechnet die Fluggesellschaft im noch bis 31. März laufenden Geschäftsjahr weiter mit einem Nettogewinn von 40 Mrd. Yen (325 Mio. Euro). Das ist ein Anstieg zum Vorjahr von 42 Prozent. Der Umsatz soll um 4,1 Prozent auf 1,47 Billionen Yen steigen.
Fieberhafte Suche nach Ursachen
Nach dem Brand in einem "Dreamliner" des heimischen Konkurrenten JAL und einer Notlandung wegen einer geschmorten Batterie eines Jets der ANA haben die Luftfahrtbehörden inzwischen ein Flugverbot für Boeings jüngstes Flugzeugmodell verhängt. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB versucht mit Experten von Boeing, die Ursachen für die Zwischenfälle zu finden. Dabei geht es nun auch um frühere Probleme mit den Batterien, wie die Behörde mitteilte.
ANA hatte nach eigenen Aussagen bereits vor der Notlandung eines "Dreamliners" Mitte Januar in zehn Fällen die Batteriesysteme bei dem Flugzeugtyp austauschen müssen. Auch JAL berichtete von früheren Batterieproblemen bei dem Boeing-Modell. Diese hätten aber nicht die Sicherheit gefährdet und keine Flugausfälle zur Folge gehabt.
Wie ANA weiter mitteilte, fiel in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Gewinn von 52,2 Mrd. Yen an, ein Zuwachs zum gleichen Vorjahreszeitraum von rund 55 Prozent.
Quelle: ntv.de, dpa