Prognose angehoben Absatzboom bei BMW
12.07.2011, 15:13 Uhr
Glänzende Autos - glänzende Zahlen
(Foto: dapd)
Bei BMW laufen die Geschäfte so rund, dass der Autobauer seine Gewinn- und Absatzprognose für das laufende Jahr ordentlich nach oben schraubt. Weltweit steigerte BMW den Absatz im ersten Halbjahr um 19,7 Prozent auf 833.366 Fahrzeuge. 2012 könnte der Boom allerdings langsam wieder abklingen.
Die weltweit hohe Nachfrage nach Luxusautos aus Deutschland lässt bei BMW die Kassen klingeln. Der Münchener Konzern schraubte deshalb seine Gewinn- und Absatzprognose für das laufende Jahr nach oben. "Auf Basis der erheblich verbesserten Geschäftsperspektiven erwartet die BMW Group im laufenden Geschäftsjahr nun eine noch deutlichere Steigerung des Konzernergebnisses vor Steuern als bislang angenommen", teilte das Unternehmen mit. Die BMW-Aktie drehte darauf ins Plus und war einer der wenigen Dax-Gewinner.
Im Kerngeschäft Automobile geht BMW nun von einer operativen Umsatzrendite (Ebit-Marge) von mehr als zehn Prozent aus - bisher hatte der Konzern über acht Prozent in Aussicht gestellt. "Das zeigt, dass BMW in seinem Segment ein sehr starker Player ist", sagte Analyst Arndt Ellinghorst von Credit Suisse. "Ich würde sagen, dass dies zu 80 Prozent auf den Erfolg in Schwellenländern zurückzuführen ist, besonders in China." BMW wächst in der Volksrepublik derzeit wie die Konkurrenten Audi und Mercedes rasant, da teure Limousinen aus Deutschland bei der wachsenden chinesischen Oberschicht als Statussymbole hoch im Kurs stehen.
Weltweit steigerte BMW den Absatz im ersten Halbjahr um 19,7 Prozent auf 833.366 Fahrzeuge und damit stärker als Anfang des Jahres erwartet. Im Gesamtjahr strebt der Konzern deshalb nun den Verkauf von mehr als 1,6 Mio. Fahrzeugen an statt wie bisher von über 1,5 Mio. "Die Ertragssituation bei BMW ist auf hohem Niveau stabil - das ist für eine zyklische Aktie nicht schlecht", sagte Analyst Aleksej Wunrau von der BHF Bank.
Boom könnte abklingen
BMW bekräftigte jedoch, im zweiten Halbjahr wegen der Umstellung der Modellpalette, wodurch Umstellungskosten in den Fabriken und höhere Marketingausgaben auf den Konzern zukommen, mit geringeren Zuwächsen zurechnen. Der neue Ausblick zeige allerdings, dass die Modellwechsel-Kosten nicht so stark auf den Gewinn drücken werden wie zunächst angenommen, sagte Analyst Wunrau. Für das kommende Jahr bekräftigte BMW sein Ebit-Margen-Ziel von acht bis zehn Prozent im Auto-Geschäft, womit das Ergebnis schwächer ausfallen würde als für 2011 vorhergesagt. Die Finanzergebnisse des ersten Halbjahres legen die Münchener am 2. August vor.
Auch bei vielen anderen deutschen Herstellern läuft es derzeit rund. Europas größter Autobauer Volkswagen kündigte am Montagabend in Berlin an, nach einem Rekordabsatz in den ersten sechs Monaten in diesem Jahr erstmals acht Millionen Fahrzeuge verkaufen zu wollen. Der Sportwagenhersteller Porsche steigerte seinen Absatz im ersten Halbjahr um 37 Prozent auf 60.659 Neuwagen.
Quelle: ntv.de, rts