Wirtschaft

Trotz Schuldenkrise Ackermann pocht auf 25 Prozent

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auf der Bankentagung von Reuters in Frankfurt am Main.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auf der Bankentagung von Reuters in Frankfurt am Main.

(Foto: REUTERS)

In Griechenland brennt der Schuldenbaum, die Kritik am Gebaren der Banken wächst nicht nur in Deutschland. In diese angespannte Stimmung hinein und trotz künftig verschärfter Eigenkapitalvorschriften hält Deutsche-Bank-Chef Ackermann am Renditeziel seines Instituts fest. Einen schnellen Schuldenschnitt in Griechenland lehnt er kategorisch ab.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat sich trotz der Einführung schärferer Eigenkapitalvorschriften offenbar nicht vom vielfach kritisierten Vorkrisen-Renditeziel von 25 Prozenr verabschiedet. Demnach werde die Profitabilität der Bankenbranche nur vorübergehend zwar auf 16 bis 19 Prozent absinken, anschließend sich aber wieder erholen, sagte Ackermann Reuters. Auf längere Sicht könnten die starken Institute wieder mit Renditen von 25 Prozent rechnen, so der Chef des deutschen Bankenprimus.

Die internationalen Bankenaufseher verschärfen künftig die Eigenkapital-Vorschriften für Banken deutlich, um diese widerstandsfähiger gegenüber künftigen Krisen zu machen. Die dickere Eigenkapitaldecke geht allerdings zu Lasten der Profitabilität.

Ackermann: Vorsicht bei Schuldenerlass

Ackermann warnte zudem vor einem schnellen Schuldenschnitt für griechische Staatsanleihen. Wer dies fordere, verkenne, dass Griechenland mit seinen Problemen nicht allein sei, sagte er. "Dann sagen andere Länder: ich auch." Ein Schuldenerlass führe zu falschen Anreizen. "Es ist noch nicht alles getan, was getan werden kann", mahnte Ackermann, der auch Chef des Internationalen Bankenverbandes IIF ist. Besser sei es, die Schulden beizubehalten, zu verlängern und die Zinslast gegebenenfalls etwas zu erleichtern.

Ackermann sagte, die Banken seien in den Verhandlungen über eine Beteiligung privater Gläubiger noch nicht am Ziel. Das vorgestellte französische Modell sei nur eine von mehreren möglichen Lösungen, die nun auf ihre Akzeptanz bei den Investoren hin überprüft werden müssten. Ob es in dieser Woche zu einer Lösung kommen könne, sei offen. "Es ist noch viel Arbeit notwendig. Wir brauchen alle Investoren im Boot."

Wenn es nicht zu einer Lösung käme, wären die Folgen für die Finanzmärkte dramatisch, sagte Ackermann. "Griechenland allein ist schon groß. Aber wenn man eine Ansteckung anderer Länder einbezieht, wäre es größer als Lehman."

Quelle: ntv.de, dpa/rts/DJ

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