Wirtschaft

Rekord im Investmentbanking Ackermann schafft Milliardenplus

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann freut sich über einen Rekord im Investmentbanking.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann freut sich über einen Rekord im Investmentbanking.

(Foto: REUTERS)

Glänzende Geschäfte im Investmentbanking haben der Deutschen Bank den zweithöchsten Quartalsgewinn ihrer Geschichte beschert. Mit 2,8 Mrd. vor Steuern übertraf Deutschlands größtes Bankhaus nicht nur den Gewinn aus dem Vorjahr um eine Milliarde, sondern auch die Analystenschätzungen um rund 800 Mio. Euro.

Allein die Investmentbank verdiente 2,7 Mrd. Euro - so viel wie nie zuvor in einem Quartal. "Dies ist umso bemerkenswerter, als wir seit Ausbruch der Krise unseren Eigenhandel massiv verringert und die Risikopositionen kräftig abgebaut haben", erklärte Vorstandschef Josef Ackermann am Dienstag.

30 Prozent Rendite

Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag bei rund 30 Prozent und damit sogar über Ackermanns in Deutschland viel kritisiertem Ziel von 25 Prozent. Nach Steuern stand im ersten Quartal ein Gewinn von 50 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro in den Büchern. Experten hatten hier im Schnitt nur mit rund 1,4 Mrd. Euro gerechnet.

Einen positiven Gewinnbeitrag lieferte auch eine deutlich gesunkene Risikovorsorge. Für ausfallgefährdete Kredite legte die Bank 262 Mio. Euro zur Seite, nur die Hälfte dessen, was im Vorjahreszeitraum nötig war. Gründe für den Rückgang sieht die Bank vor allem in besseren Bedingungen im Kreditgeschäft, geringeren Darlehensausfällen in Spanien sowie einer schon vor längerem vorgenommenen Umklassifizierung bestimmter Papiere in der Bilanz. Im Investmentbanking sank die Risikovorsorge sogar auf 90 Mio. Euro, ein Viertel des Vorjahreswertes.

Mehr operativer Gewinn mit Privatkunden

Auch im Privat- und Firmenkundengeschäft ist die Bank wieder auf Kurs. Das Institut steigerte das operative Ergebnis in der Sparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 60 Prozent auf 198 Mio. Euro. "Der Quartalsvergleich zeigt, dass die Neuausrichtung des Geschäftsmodells der Sparte erfolgreich ist", sagte ein Sprecher. Insgesamt sei der Trend weiter stabil. Vor Steuern ging der Gewinn des Geschäftsbereichs, in den die vor drei Jahren übernommene Berliner Bank integriert wird, um acht Prozent auf 189 Mio. Euro zurück.

Die Deutsche Bank führt das darauf zurück, dass das Vorjahresergebnis stark von positiven Einmaleffekten geprägt gewesen sei. Unter anderem habe das Institut damals Kreditportfolios neu bewertet. Viele deutsche Banken kämpfen im Privatkundengeschäft mit sinkenden Erträgen und Gewinnen, weil der Wettbewerb extrem hoch ist und die Margen dementsprechend gering.

Insgesamt sei die Bank auf gutem Weg, ihr Ziel von zehn Milliarden Euro Gewinn vor Steuern für das Jahr 2011 zu erreichen, erklärte Finanzvorstand Stefan Krause in einer Analystenpräsentation. Die meisten Experten hatten vor den Quartalszahlen erhebliche Zweifel geäußert, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Für das laufende Jahr gab Ackermann keine Prognose ab, zeigte sich aber optimistisch. "Im ersten Quartal hat sich die Weltwirtschaft spürbar stabilisiert, auch wenn noch einige Risiken verbleiben."

Sal. Oppenheim bringt Verluste

Die Übernahme der Privatbank Sal. Oppenheim, die seit Ende Januar in den Büchern steht, hielt die Deutsche Bank dagegen im Geschäft mit der Vermögensverwaltung in den roten Zahlen. Der Verlust aus der Erstkonsolidierung lag bei 58 Mio. Euro, das Minus im Bereich Asset & Wealth Management reduzierte sich von 173 auf 5 Mio. Euro. "Während die Integrations- und Ausstiegskosten unsere Profitabilität kurzfristig deutlich belasten könnten, erwarten wir ab 2012 einen positiven Beitrag zum Konzern und langfristig erhebliches Potenzial", hieß es im Ausblick.

Noch stärker wirkte sich der Kauf von Sal. Oppenheim auf die Kapitalausstattung aus. Die Kernkapitalquote sank in den ersten drei Monaten des Jahres auf 11,2 Prozent von 12,6 Prozent, vor allem weil Sal. Oppenheim 17 Mrd. Euro an risikogewichteten Aktiva mitbrachte. Die Tier-1-Kernkapitalquote - der künftige Maßstab für Banken - fiel sogar auf 7,5 von 8,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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