Wirtschaft

Insiderhandel an der Wall Street Affäre erreicht Morgan Stanley

Die Insideraffäre an der New Yorker Wall Street weitet sich aus. In den Fokus rückt nun auch die US-Bank Morgan Stanley. So soll ein Mitarbeiter die geplante Übernahme des Grafikkarten-Spezialisten ATI durch den Halbleiter-Konzern AMD ausgeplaudert haben. Der Anwalt des beschuldigten Bankers bestreitet die Tat seines Mandanten.

Morgan Stanley war beim AMD-Geschäft mit von der Partie.

Morgan Stanley war beim AMD-Geschäft mit von der Partie.

(Foto: dpa)

Die US-Bank Morgan Stanley wird in die Insideraffäre an der Wall Street hineingezogen. Ein Mitarbeiter der Bank steht im Verdacht, vor knapp fünf Jahren die geplante Übernahme des Grafikkarten-Spezialisten ATI durch den Halbleiter-Konzern AMD ausgeplaudert zu haben. Morgan Stanley hatte AMD bei dem 5,4 Milliarden Dollar schweren Kauf unterstützt.

Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, soll die Information über einen Mittelsmann den Hedgefonds-Gründer Raj Rajaratnam erreicht haben. Er und sein Hedgefonds Galleon stehen im Mittelpunkt der Affäre.

Nach US-Medienberichten war ein geschäftsführender Direktor der Bank die undichte Stelle. In den Gerichtsunterlagen ist der Name des Mannes geschwärzt.

Der Anwalt des Bankers bestritt gegenüber dem Finanzdienstleister Bloomberg, dass sein Klient etwas Illegales getan habe. Morgan Stanley versprach den Behörden die volle Kooperation. Der Banker selbst ist vorerst beurlaubt.

FBI klärt mit auf

Das Handeln mit Aktien auf der Grundlage geheimer Informationen (Insiderwissen) ist verboten, weil es andere Anleger benachteiligt. Mit dem Wissensvorsprung kann abgeschätzt werden, wie sich Kurse entwickeln - enorme Gewinne können die Folge sein.

Die Ende 2009 hochgekochte Insideraffäre hatte die US-Firmenlandschaft in Aufruhr versetzt. Die Informanten saßen den Erkenntnissen zufolge bis in die höchsten Positionen namhafter Konzerne wie IBM, AMD oder Intel. Neben der Bundespolizei FBI hat sich auch die gefürchtete US-Börsenaufsicht SEC eingeschaltet.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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