Gedränge um neue China-Aktie AgBank fiebert Richtung Börse
25.06.2010, 10:10 UhrDer Börsengang der letzten großen Staatsbank Pekings stößt am Markt offenbar auf rege Nachfrage. Berichten zufolge sind die Papiere der AgBank gut zwei Wochen vor dem IPO-Termin bereits vielfach überzeichnet. Noch ist offen, ob die Chinesen die bisherige Rekordmakre knacken können.

Kaum gezügelte Vorfreude: Im Vorfeld des Börsengangs demonstriert die Führungsriege der AgBank zusammen mit Parteivertretern aus Peking größtmögliche Harmonie und Einigkeit.
(Foto: REUTERS)
Die Aktien der Agricultural Bank of China (AgBank) sind einem Zeitungsbericht zufolge für den Börsengang in Shanghai 16-fach überzeichnet. Institutionelle Investoren hätten sich mehr als 70 Mrd. der in Yuan gehandelten Anteilsscheine gesichert, berichtete die "Securities Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise.
Die AgBank ist die letzte der vier großen chinesischen Staatsbanken, die den Sprung aufs Parkett wagt. Das Börsendebüt ist in Hongkong für den 15. Juli, in Shanghai einen Tag später geplant. Kreisen zufolge sind die Papiere auch in Hongkong überzeichnet.
Wegen des schwachen Marktumfelds musste die AgBank das Ausgabevolumen deutlich reduzieren. Dennoch dürfte der Börsengang des Geldhauses einer der bislang größten weltweit werden.
Beobachter zweifeln daran, ob die Bank das ursprünglich angestrebte Ziel, den größten Börsengang aller Zeiten hinzulegen, noch erreichen kann. Selbst wenn das Institut seine Aktien in Hongkong und Shanghai am oberen Ende der erwarteten Preisspannen verkaufen kann, kommen aktuellen Einschätzungen zufolge umgerechnet lediglich bis zu 21,3 Mrd. US-Dollar zusammen. Diese Zahl stützt sich auf Berechnungen von Reuters. In diesem Szenario würde das Volumen hinter dem heimischen Rivalen Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) zurückbleiben, der 2006 umgerechnet 21,9 Mrd. US-Dollar eingesammelt hatte.
Vor einer Woche hatte die AgBank ihr IPO-Ziel bereits von ursprünglich bis zu 30 Mrd. Dollar auf 23 Mrd. Dollar reduziert. Kreisen zufolge hat bereits eine Reihe von Großinvestoren von einem Einsteig überzeugen können. An Bord seien China Life, der Hongkonger Tycoon Li-Ka Shing, Rabobank, Standard Chartered, Temasek sowie die Staatsfonds von Kuwait und Katar, hatte es vergangenen Freitag aus dem Umfeld der Bank geheißen.
Quelle: ntv.de, mmo/rts