Wirtschaft

Piloten erhöhen den Druck Air Berlin droht Streik

Bei der Fluggesellschaft Air Berlin spitzt sich der seit Monaten schwelende Tarifkonflikt um Flugdienst-, Ruhe- und Bereitschaftszeiten zu. Nun drohen im Ferienmonat August Streiks der Piloten. Allerdings sind die Verhandlungen noch nicht gescheitert.

So könnte es bald vor den Schaltern von Air Berlin aussehen.

So könnte es bald vor den Schaltern von Air Berlin aussehen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) erhöht im Tarifstreit mit Air Berlin den Druck auf das Unternehmen. In einer Urabstimmung hätten sich 99 Prozent der Air-Berlin-Piloten und 97 Prozent der Piloten der Tochter LTU für Streiks ausgesprochen, teilte die VC mit. Trotz monatelanger Verhandlungen sei es nicht gelungen, Einigkeit über die künftigen Arbeitsbedingungen zu erreichen.

"Diese Urabstimmung ist die letzte Möglichkeit, Bewegung in das Tarifgeschehen zu bekommen", hieß es in der Mitteilung. Sollte diese nicht gelingen, seien Streiks noch im August wohl unvermeidlich.

Die Pilotengewerkschaft hatte mit einem eintätigen Streik zu Jahresbeginn auch den größeren Konkurrenten Lufthansa lahmgelegt. Mittlerweile ist dieser Konflikt mit Hilfe eines Schlichters beigelegt.

In dem Konflikt geht es um eine Angleichung der Arbeitsbedingungen bei Air Berlin und der zugekauften Tochter LTU. Im März hatten die Piloten deshalb bereits einmal mit Warnstreiks gedroht, sich aber dann doch auf Verhandlungen verständigt. Sie wollen für alle Beschäftigten die besseren Bedingungen der Ferienflugtochter LTU durchsetzen, die Air Berlin 2007 übernommen hatte.

Die Gewerkschaft will auch durchsetzen, dass Air Berlin bei Langstreckenflügen in den Westen der USA, nach Fernost und Südafrika einen dritten Piloten einsetzt. Dies sei bei anderen deutschen Fluggesellschaften wegen der besonderen Belastung üblich, Air Berlin fliege nur mit zweien.

Das Unternehmen hofft noch auf eine Einigung. "In vielen Punkten haben wir uns angenähert", sagte Air-Berlin-Sprecher Hans-Christoph Noack. Für diesen Dienstag, Mittwoch und die zweite Septemberwoche seien weitere Verhandlungstermine vereinbart. Air Berlin habe für einen neuen Manteltarifvertrag mehr freie Tage und mehr Urlaubstage angeboten. Bei den Tarifgesprächen seien "die Spielräume noch nicht ausgelotet".

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen