Wirtschaft

Spekulation über Mehdorn-Rauswurf Air Berlin kommt nicht zur Ruhe

Hartmut Mehdorn soll im Air-Berlin-Cockpit bleiben.

Hartmut Mehdorn soll im Air-Berlin-Cockpit bleiben.

(Foto: dapd)

Air Berlin macht derzeit eine schwere Phase durch. Mit einem Sparprogramm will die Fluggesellschaft ökonomisch wieder an Höhe gewinnen. Einem Medienbericht zufolge will der Großaktionär Etihad Konzernchef Mehdorn loswerden. Sowohl Air Berlin als auch die Araber dementieren.

Air Berlin hat eine Meldung über die angeblich bevorstehende Ablösung von Hartmut Mehdorn an der Konzernspitze zurückgewiesen. "Der Bericht ist Unsinn und entbehrt jeder Grundlage", sagte ein Sprecher des SDax-Unternehmens.

Zuvor hatte das "Manager Magazin" ohne Quellenangabe berichtet, dass Air-Berlin-Großaktionär Etihad wegen der hohen Verluste das Vertrauen in Mehdorn verloren habe. Unzufrieden mit der Arbeit des Ex-Bahnchefs sei vor allem Etihad-Konzernlenker James Hogan. Er habe deshalb Air-Berlin-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Körber kontaktiert und gefordert, schnell mit der Suche nach einem Nachfolger zu beginnen. Mehdorns Vertrag laufe noch bis Ende 2013. Statt eines Quereinsteigers wünsche sich Hogan nun einen Manager mit viel Erfahrung in der Luftfahrt, hieß es.

Ein Sprecher der im Golf-Emirat Abu Dhabi ansässigen Fluglinie Etihad bezeichnete die Magazin-Meldung als unverantwortliche Spekulation. "Etihad und Air Berlin haben eine sehr starke Partnerschaft, die beginne, positive Fortschritte zu zeigen", sagte er. Die Araber halten knapp 30 Prozent an Air Berlin.

Kapitaldecke wird immer dünner

Mehdorn hat vor einem Jahr das Steuer bei Air Berlin übernommen. Der 70-Jährige hat sich damit einen schweren Job ausgesucht. Unter seinem Vorgänger Joachim Hunold war der Lufthansa-Rivale rapide gewachsen und hatte mehrere Konkurrenten geschluckt. Die Einkaufstour hinterließ allerdings Schulden von 800 Millionen Euro. Die anhaltenden Verluste - allein 66 Millionen Euro im zweiten Quartal - lassen die Kapitaldecke immer dünner werden. Ende Juni lag die Eigenkapitalquote bei vier Prozent - andere Fluggesellschaften arbeiten mit 20 Prozent und mehr. Zum Jahresende solle die Kennzahl über dem Vorjahr liegen, erklärte Air Berlin.

Als Antwort darauf verschärfte Air Berlin vor kurzem sein Sparprogramm. . Um das Ziel zu erreichen, hatte Mehdorn Ende des vergangenen Jahres die kapitalkräftigen Araber an Bord geholt, die sich nicht nur direkt an dem Unternehmen beteiligten, sondern auch ein Darlehen über 255 Millionen Dollar zur Verfügung stellten. Davon hat Air Berlin mittlerweile 200 Millionen Dollar abgerufen.

Quelle: ntv.de, rts

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