Wirtschaft

Weniger leere Sitzreihen Air Berlin zählt mehr Gäste

Fast 30 Millionen Passagiere in neun Monaten.

Fast 30 Millionen Passagiere in neun Monaten.

(Foto: dapd)

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft meldet nach den ersten neun Monaten des Jahres einen ermutigenden Zwischenstand: Die Zahl der Passagiere steigt, die Auslastung nimmt zu. Der neue Air-Berlin-Chef Mehdorn bekommt Rückenwind. Auch bei Easyjet geht es weiter aufwärts.

Der Boom in der Luftfahrt beschert Fluggesellschaften in Europa einen zum Teil kräftigen Passagierzuwachs. In den ersten neun Monaten des Jahres beförderte Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin nicht nur mehr Passagiere, auch die Kapazitätsauslastung stieg.

Die Kostenkontrolle wirkt sich positiv aus: Easyjet lockt Anleger mit einer Sonderdividende.

Die Kostenkontrolle wirkt sich positiv aus: Easyjet lockt Anleger mit einer Sonderdividende.

(Foto: REUTERS)

Von Januar bis September nahm die Zahl der Passagiere gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 27,67 Millionen zu, teilte Air Berlin mit. Die Auslastung erhöhte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 78,6 Prozent. Im September allein wurden 3,68 Millionen Passagiere befördert, knapp ein Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Auslastung lag bei 82,8 Prozent nach 82,7 Prozent im Vorjahresmonat.

Wegen hoher Verluste hat sich Air Berlin für die kommenden Monate ein scharfes Sparprogramm verordnet. Nach dem Rücktritt von Gründer Joachim Hunold als Vorstandschef soll die Flotte von 170 auf 152 Flugzeuge schrumpfen. Unrentable Strecken werden gestrichen.

Die Gesellschaft will sich auf ihre Drehkreuze Berlin, Düsseldorf, Palma de Mallorca und Wien konzentrieren. Der neue Chef Hartmut Mehdorn will das Unternehmen damit auf Gewinnkurs bringen.

Gefüllte Flieger bei Easyjet

Der britische Billigflieger Easyjet verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls deutlich mehr Passagiere. Auch im September zeigte die Entwicklung noch deutlich nach oben, teilte Easyjet am Firmensitz in Luton bei London mit. Im Geschäftsjahr 2010/11, das Ende September auslief, kletterte die Zahl der Fluggäste dank eines ausgeweiteten Flugangebots um fast 12 Prozent auf 54,5 Millionen. Die Auslastung verbesserte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 87,3 Prozent. Vor allem Städtetouren für Geschäftsreisende und Kurzurlauber seien beliebt, hieß es.

Im September fiel das Wachstum etwas geringer aus. Die Zahl der Passagiere legte um rund 9 Prozent auf 5,2 Millionen zu. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich bei Easyjet um 0,3 Prozentpunkte auf 89,6 Prozent. Die Gesellschaft bewegt ihre Flieger damit deutlich effizienter als der deutsche Mitbewerber Air Berlin. Allerdings arbeiten die beiden Unternehmen in unterschiedlichen Segmenten: Easyjet spricht eine Zielgruppe an, die offener auf Last-Minute-Angebote reagiert.

Positiv ausgewirkt habe sich ein Programm zur Kostenkontrolle, hieß es bei Easyjet. So habe man etwa bei der Wartung der Flugzeuge sowie bei durch Störungen entstandenen Kosten "gute Leistungen" erzielt. Angesichts der gut laufenden Geschäfte hat die Unternehmensführung bereits das Gewinnziel angehoben und eine Sonderdividende in Aussicht gestellt. Das Vorsteuerergebnis soll 2010/11 nun 240 bis 250 Mio. britische Pfund (278 bis 290 Mio. Euro) erreichen.

Die Aktionäre sollen eine Dividende von 9 Pence je Anteilsschein erhalten. Das entspricht einer Ausschüttung von 40 Mio. Pfund. Hinzukommen soll eine Sonderausschüttung von 150 Mio. Pfund, die voraussichtlich ebenfalls in Form einer Dividende fließen soll.

Quelle: ntv.de, rts

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