Wirtschaft

Erfolgreiche Luftfahrtmesse Airbus gewinnt Aufträge

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat bei der Pariser Luftfahrtmesse feste Aufträge und Kaufabsichtserklärungen im Wert von rund neun Milliarden Euro eingesammelt.

Die A350 fliegt bisher nur am Computer.

Die A350 fliegt bisher nur am Computer.

Die drei größten Aufträge kamen aus dem Nahen Osten und aus Asien, teilte die EADS-Tochter mit. Allein der malaysische Billigflieger Air Asia X bestellte mitten in der Wirtschaftskrise zehn Langstreckenmaschinen vom neuen Typ A350-900 zum Katalogpreis von 2,4 Mrd. Dollar (1,7 Mrd. Euro). Insgesamt seien Festbestellungen für 58 Flugzeuge im Wert von 6,4 Mrd. Dollar eingegangen. Dazu kämen Kaufabsichtserklärungen für 69 Airbus-Maschinen im Wert von 6,5 Mrd. Dollar, teilte Airbus mit.

Neben dem Großauftrag von Air Asia X gab der Flugzeugbauer zwei weitere wichtige Bestellungen bekannt: Vietnam Airlines erteilte eine Order über 16 Airbus vom Typ A321 für insgesamt 1,4 Mrd. Dollar, und Qatar Airways bestellte 24 Flugzeuge im Wert von 1,9 Mrd. Dollar.

Kaufabsichtserklärungen (Memoranda of Understanding) nahm Airbus unter anderem von der ungarischen Billigfluggesellschaft Wizz Air entgegen, die 50 Maschinen vom Typ A320 erwerben will; die Vereinbarung hat einen Wert von 3,8 Mrd. Dollar. Die Geschäftsabschlüsse zeigten, dass die Luftfahrtbranche weiterhin "in die sparsamsten und umweltfreundlichsten Flugzeuge" investiere, erklärte Marketingchef John Leahy.

Militär-strategisches Zitterspiel

Die Zukunft des Truppentransportflugzeugs A400M der EADS-Tochter Airbus bleibt dagegen bis auf weiteres offen. Am Montag treffen sich die zuständigen Minister aus den sieben NATO-Ländern, die das Flugzeug bestellt haben. Es sei aber noch keine Einigung erzielt worden, hieß es aus dem Umfeld des Unternehmens. Großbritannien habe einen Vorschlag vorgelegt, der aber aller Voraussicht nach nicht akzeptabel sei, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Deutschland und Frankreich hatten vergangene Woche gefordert, dass eine Entscheidung über das bereits seit Jahren verspäteten Flugzeugs um sechs Monate verschoben wird.

Bislang ist der A400M noch nicht einmal im Flug getestet worden. Die Serienfertigung wurde gestoppt. Daher hätten die sieben Erstkunden - Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, Belgien, Spanien und die Türkei - ihre Order bereits zum 1. April kündigen können, vorausgesetzt, sie entscheiden das gemeinsam.

Sollte dieser Fall eintreten, müsste EADS über fünf Milliarden Euro an Vorauszahlungen zurückerstatten. Die Länder hatten Airbus aber eine Frist von drei Monaten bis Ende Juni für Nachverhandlungen eingeräumt.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/rts

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