Wirtschaft

Weltweiter Aluminiumhunger Alcoa verdient Geld

Alcoa schreibt schwarze Zahlen.

Alcoa schreibt schwarze Zahlen.

(Foto: REUTERS)

Der Aluminiumhersteller Alcoa gilt als ein Richtungsanzeiger für die Weltwirtschaft, weil das leichte Metall in vielen Branchen eingesetzt wird. Insofern dürften die jüngsten Geschäftszahlen für Freude allenthalben sorgen. Die Ergebnisse sind erstaunlich gut ausgefallen.

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Gute Nachrichten für die Weltwirtschaft: Die Industrie braucht Aluminium. Besonders die Flugzeugbauer würden das leichte Metall verstärkt nachfragen, teilte der wichtige Hersteller Alcoa am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Aber auch die Auto- und Zughersteller, die Maschinen- und Anlagenbauer oder die Baubranche kaufen demnach mehr Aluminium.

Der vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Konzern erzielte somit im ersten Quartal überraschend einen Gewinn von unter dem Strich 94 Mio. Dollar. Analysten hatten mit einem Verlust gerechnet wie im vorangegangenen Quartal, als die europäische Schuldenkrise, gefallene Aluminiumpreise und höhere Rohstoffkosten dem Unternehmen zusetzten.

Aktie gewinnt kräftig an Wert

Anleger waren von dem Comeback begeistert. Nachbörslich stieg die Aktie um 5 Prozent und zog andere Titel mit nach oben. Die Börsianer schauen bei Alcoa besonders genau hin: Die Zahlen gelten wegen der breiten Verwendung von Aluminium als ein Gradmesser für die gesamte Wirtschaft. Die Autoindustrie setzt das leichte Metall etwa für Motorblöcke ein, die Flugzeughersteller bauen daraus Rumpf und Tragflächen.

"Die Wirtschaft stellt uns weiterhin vor Herausforderungen", erklärte Kleinfeld am Firmensitz in New York. "Aber wir gehen sie besser gewappnet an als jemals zuvor." Er hatte mit Sparmaßnahmen wie Werksschließungen auf die Probleme in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres reagiert, als die europäische Schuldenkrise aufloderte.

Alcoa verspürt nach eigenen Angaben auch jetzt noch eine Schwäche in Europa und einen anhaltenden Druck auf die Preise. Der Konzern kam insofern an den Gewinn des guten Vorjahreszeitraums von 308 Mio. Dollar nicht heran. Der Umsatz verbesserte sich dank höherer Verkäufe allerdings leicht auf 6 Mrd. Dollar.

Kleinfeld gibt sich zuversichtlich

Und es dürfte weiter aufwärtsgehen: Kleinfeld geht anhaltend davon aus, dass die Alunachfrage im Gesamtjahr um 7 Prozent zulegt und es sogar zu Lieferengpässen kommt. 2011 war der Aluminiumbedarf trotz der zwischenzeitlichen Delle um 10 Prozent gestiegen, 2010 sogar um 13 Prozent. Das war allerdings auch kein Wunder: Denn in der Rezession war die Nachfrage kräftig eingebrochen.

Alcoa ist traditionell der erste bedeutende US-Konzern, der seine Zwischenbilanz veröffentlicht - ein weiterer Grund für die hohe Aufmerksamkeit, die dem Unternehmen zukommt. An diesem Donnerstag folgt der Internetriese Google und am Freitag wird es bei den Großbanken JPMorgan Chase und Wells Fargo spannend. Die deutschen Unternehmen legen ihre Zahlen etwas später vor.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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