Lobbyisten sollen helfen Alibaba wirft Auge auf Yahoo
29.12.2011, 09:13 UhrSchon seit geraumer Zeit versucht Alibaba, sich dem Zugriff von Yahoo zu entziehen. Jetzt bietet sich die Gelegenheit. Offensichtlich planen die Chinesen, Yahoo gemeinsam mit Partnern zu übernehmen.
Der chinesische Internet-Händler Alibaba bereitet offenbar ein Gebot für Yahoo vor. Das Unternehmen hat in den USA Lobbyisten angeheuert. Den Grund dafür gab Alibaba zwar nicht bekannt, doch dem Vernehmen nach kann die Kanzlei die Chinesen bei dem Vorhaben unterstützen. Sie gehört dem ehemaligen Stabschefs des Weißen Hauses, Kenneth Duberstein.
Duberstein selbst veröffentlichte Unterlagen, in denen neben Alibaba auch die japanische Softbank als Kunden genannt ist. Lobby-Unternehmen müssen in den USA ihre Geschäftsverbindungen ab einem gewissen Umfang offenlegen.
Yahoo hält 35 Prozent an Yahoo Japan, dessen Haupteigner der japanische Partner Softbank ist. Vom schnell wachsenden chinesischen Internetkonzern Alibaba gehören Yahoo etwa 40 Prozent. Die Unternehmen versuchen derzeit, ihre Überkreuz-Beteiligungen in Asien aufzulösen. Vor allem Alibaba hat Interesse daran, sich dem Zugriff von Yahoo zu entziehen. Alibaba-Gründer Jack Ma hatte sein Interesse an einem Kauf an Yahoo bereits bekundet. Dieser Schritt dürfte aber auf massiven Widerstand der US-Behörden stoßen.
Yahoo will sich neu erfinden
Seit Monaten kursieren die unterschiedlichsten Szenarien, wie es mit Yahoo weitergehen könnte. Derzeit steht folgendes Modell im Raum: Alibaba gibt mit der Softbank und einer Investorengruppe ein gemeinsames Angebot ab. Demnach könnten die Investoren das US-Geschäft von Yahoo übernehmen, während Alibaba und die japanische Softbank die asiatischen Teile erhalten sollen. Wie unter anderem die "New York Times" und das "Wall Street Journal" schrieben, dürften die Anteile an der chinesischen Alibaba und an Yahoo Japan insgesamt rund 17 Mrd. Dollar wert sein.
Der Internet-Pionier hatte im lukrativen Geschäft mit Onlinewerbung immer weiter an Boden verloren gegen den größeren Rivalen Google. Gleichzeitig wird nach einem Nachfolger für die Anfang September gefeuerte Chefin Carol Bartz gesucht, die versucht hatte, den einst als Webverzeichnis gestarteten Konzern zum Anbieter von Medien-Inhalten umzubauen.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ/dpa