Wirtschaft

Geschäfte "stabil und auf Kurs" Allianz überrascht den Markt

Die Allianz versichert Risiken in aller Welt: Michael Diekmann.

Die Allianz versichert Risiken in aller Welt: Michael Diekmann.

(Foto: picture alliance / dpa)

Stark steigende Erträge in den Geschäftsfeldern Lebensversicherungen und Vermögensverwaltung verhelfen der Allianz zu einem unerwartet prächtigen Quartalsergebnis. Dazu kommt: Anders als im Vorjahr fallen diesmal keine größeren Abschreibungen an.

Die Allianz schneidet im zweiten Quartal besser ab als erwartet: Europas größter Versicherungskonzern hat Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Vierteljahr deutlich gesteigert.

Der operative Gewinn stieg um knapp drei Prozent auf 2,36 Mrd. Euro, unter dem Strich blieben 1,32 Mrd. Euro hängen, teilte der Dax-Konzern mit. Im Vorfeld befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Überschuss von 1,19 Mrd. Euro gerechnet. Im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr hatte die Allianz netto 1,07 Mrd. Euro verdient. Damals hatten allerdings hohe Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen den Gewinn verhagelt.

Ähnlich hohe fielen dieses Mal nicht an. Außerdem profitierten die Münchner im laufenden Jahr von höheren Wertpapierverkäufen und geringeren Wertkorrekturen auf Aktien. An der Börse kamen die Zahlen gut an: Die Allianz-Aktien stiegen im frühen Geschäft von Lang & Schwarz um 1,3 Prozent. Sie waren damit einer der größten Gewinner im Dax. "Auf den ersten Blick hat Allianz ein starkes Zahlenwerk abgeliefert", schrieb DZ-Bank-Analyst Thorsten Wenzel in einem Kommentar. "Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung.

"Unser operatives Geschäft ist stabil und bleibt auf Kurs", sagte Vorstandschef Michael Diekmann. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen bestätige der Dax-Konzern seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Die Allianz peilt demnach ein operatives Ergebnis von 7,7 bis 8,7 Mrd. Euro an.

Im zweiten Quartal stieg der Konzernumsatz um 2,5 Prozent auf 25,2 Mrd. Euro. Getragen wurde das starke operative Ergebnis von steigenden Gewinnen in der Lebensversicherung und der Vermögensverwaltung. Hier lagen die Zuwächse bei jeweils gut 20 Prozent. Die Kernsparte Schaden/Unfall schnitt dagegen von April bis Juni 16 Prozent schlechter ab als im Jahr zuvor.

Die Belastung aus Naturkatastrophen lag mit 174 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Zu den größten Einzelschäden gehörten das in der norditalienischen Region Emilia-Romagna, in Deutschland und eine in den USA. Außerdem mussten für die Überschwemmungen in zusätzliche Rückstellungen von etwa 120 Mio. Euro gebildet werden.

Weitere Unwetter im Juli in Deutschland, der Schweiz, Russland und China dürften die Allianz zusammen mit rund 100 Mio. Euro belasten. "Darüber hinaus könnte die anhaltende Dürre in den USA Verluste in der Ernteausfallversicherung verursachen", hieß es. Die Höhe der Schäden sei aber noch nicht zu beziffern.

Axa legt Halbjahreszahlen vor

Die Allianz schlägt sich damit insgesamt besser als die Konkurrenz: Der französischen Versicherungsriesen Axa konnte seinen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr durch den Verkauf der Geschäfte in Australien und Neuseeland immerhin deutlich abbremsen.

Der Branchenzweite in Europa nach der Allianz verdiente eigenen Angaben zufolge unter dem Strich 2,59 Mrd. Euro. Vor Jahresfrist waren es noch 4,01 Mrd. Euro. Axa blieb damit aber immer noch über den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt einen Halbjahresüberschuss von 2,11 Mrd. Euro vorausgesagt hatten.

Auf bereinigter Basis stieg der Profit um drei Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. Die Prämieneinnahmen legten in der ersten Jahreshälfte ebenfalls um drei Prozent zu auf 48,41 Mrd. Euro zu.

Am Vorabend hatte auch der US-Versicherungskonzern seine Geschäftszahlen vorgelegt und dabei einen Quartalsgewinn von 2,3 Mrd. Dollar bekannt gegeben.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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